ist eine Selbstbezeichnung von Schwarzen Menschen
in Deutschland, die sich Ende der 80er-Jahre entwickelt hat. Afrodeutsche
haben nicht zwingend eine afrikanische Einwanderungsgeschichte. Unabhängig vom Geburtstort der Eltern oder Großeltern sind die Teil der Schwarzen Diaspora. Um deutlich zu machen, dass Afrika kein Land, sondern ein Kontinent ist, bezeichnen sich manche auch als Afroeuropäer*in
.
Weiterführende Begriffe: Rasse, Schwarze, Weiße Deutsche
Geht es um Zugehörigkeit, Teilhabe und Rassismus, ist immer öfter von Weißen die Rede. Häufig herrscht das Missverständnis, es ginge dabei um eine Hautfarbe. Tatsächlich meint weiß
eine gesellschaftspolitische Norm und Machtposition und wird deshalb in wissenschaftlichen Text oft klein und kursiv geschrieben. Der Begriff wird als Gegensatz zu BIPoC
und Schwarzen Menschen
verwendet. Dabei müssen sich z.B. weiße Deutsche
nicht selbst als weiß oder privilegiert fühlen.
Weiterführende Begriffe: Autochthone Deutsche, ||Biodeutsche,||Herkunftsdeutsche, ||Standard-Deutsche, ||Rasse
sind als Synonyme für Rassismus
und rassistische Tatmotive
ungenau, da es selten um tatsächliche Fremde wie etwa Tourist*innen geht. Von der vermeintlichen »Ausländerfeindlichkeit« sind oft deutsche Staatsangehörige betroffen. Wer Angriffe auf BIPoC als »Fremdenfeindlichkeit« oder »Ausländerhass« bezeichnet, übernimmt die Sichtweise der rassistischen Täter*innen. Präziser ist es, die Straftaten und Motive als rassistisch
, rassistisch motiviert
, rechtsextrem
, rechtsterroristisch
oder neonazistisch
zu bezeichnen (siehe Hassverbrechen
, Hasskriminalität
).
Weiterführende Begriffe: Ideologien der Ungleichwertigkeit, Extremismus, Rechtsextremismus, Neonazi Asylkritiker/Asylgegner, Antimuslimischer Rassismus, Islamfeindlichkeit, Islamophobie, Anti-Schwarzer Rassismus, Antislawischer Rassismus, Antisemitismus, Rasse, Rechtspopulist, Xenophobie
sind laut Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 Personen, die aus begründeter Furcht vor der Verfolgung ihrer Person wegen ihrer »Rasse«, Religion, Nationalität, ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder ihrer politischen Überzeugung Schutz in einem anderen Land suchen. In amtlichen Statistiken gelten die Bezeichnungen Flüchtlinge und Asylberechtigte
nur für Menschen, die schon Schutzstatus besitzen: Asylberechtigte werden nach dem Asylrecht im Grundgesetz anerkannt, Flüchtlingen wird Flüchtlingsschutz nach der Genfer Konvention gewährt. Sprachlich ist der Begriff »Flüchtling« umstritten. So sind Worte mit dem Ableitungssuffix »-ling« im Deutschen verkleinernd und teils negativ konnotiert (bspw. Eindringling, Schönling, Schädling etc.). Dazu kommt, dass der Begriff kein Geschlecht hat und die Menschen außerdem auf einen kleinen Teil ihrer Biografie, also nur auf ihre Flucht, reduziert werden. Alternative Begriffe: Geflüchtete
, Schutzsuchende
oder ggf. Geschützte Personen
.
Weiterführende Begriffe: Asylsuchende, Asyl- und Flüchtlingsschutz, Bleiberecht, Geschützte Personen, Subsidiärer Schutz
ist eine weit verbreitete Bezeichnung für Judenfeindschaft. Allgemein werden damit sämtliche Formen von Hass, feindlichen Einstellungen, Äußerungen, Handlungen und Vorurteilen beschrieben, die sich gegen Juden*Jüdinnen und alle richten, die als jüdisch wahrgenommen werden. Der Begriff wurde erstmalig im 19. Jh. öffentlich verwendet und löste mit rassistischen Motiven den religiös begründeten Antijudaismus ab; die damaligen Rassentheorien waren eine Grundlage der Nazi-Ideologie
. Öffentliche antisemitische Hetze ist heute in Deutschland strafbar. Dazu gehört auch die Leugnung des Holocaust .
Weiterführende Begriffe: sekundärer Antisemitismus, israelbezogener Antisemitismus, Israelkritik
ist ein sprachwissenschaftlicher Begriff für alle, die eine semitische Sprache sprechen, wie hebräisch, aramäisch oder arabisch, und steht nicht für eine ethnische Gruppe. Ende des 19. Jh. benutzten Rassentheoretiker*innen den Begriff »Semiten« synonym und abwertend für Juden*Jüdinnen
, woraus die Bezeichnung Antisemitismus für deren Ideologie entstand. Ansonsten ist heute nur noch in der Sprachwissenschaft von Semit*innen die Rede.
Weiterführender Begriff: Antijudaismus
sind Weltanschauungen, in denen die Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung aller Menschen grundlegend abgelehnt werden. Ideologien der Ungleichwertigkeit sind u.a. Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Sozialdarwinismus, Chauvinismus sowie Homo- und Transfeindlichkeit. Sie können sich in Hasskriminalität äußern.
Weiterführende Begriffe: Ausländerhass/Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Rasse, Extremismus, Rechtsextremismus, Rechtspopulist, White Supremacy
ist ein belasteter historischer Begriff und begründet die Zugehörigkeit zum deutschen Volk durch Rassentheorien (NS-Sprache: »Volksgemeinschaft«). Er wurde während der Nazi-Zeit oft als Synonym für nationalsozialistisch verwendet. Versuche von Rechtsradikalen, die Begriffe »völkisch« und »Volksgemeinschaft« positiv zu besetzen, sind bislang gescheitert.
Weiterführende Begriffe: Volk
bezeichnet die strukturelle Diskriminierung von Menschen, die vermeintlich oder selbstgewählt zur sozial-konstruierten Gruppe der Slaw*innen gehören, z. B. Russlanddeutsche oder jüdische Kontingentflüchtlinge. Diese Diskriminierungsform kann sich auch pauschal gegen die Bevölkerung von Ländern wie Polen, Russland, Ukraine, Serbien, Bulgarien usw. richten oder gegen Menschen, denen die nationale oder ethnische Zugehörigkeit zu einem dieser Länder zugeschrieben wird. Im Nationalsozialismus diente der Antislawismus und die rassistische Zuordnung zu einer »slawischen Rasse« der Abwertung und Entmenschlichung sowie als Begründung für deutsche Kriegs- und Siedlungspolitik. Antislawischer Rassismus ging und geht auch deshalb häufig mit Antisemitismus, Antibolschewismus und Antikommunismus einher.
Weiterführende Begriffe: Nationalsozialistischer Genozid, ||Antiromaismus, ||Anti-Schwarzer Rassismus, Wir
Am 19. Februar 2020 tötete in Hanau ein Mann aus rassistischen Motiven neun Menschen mit Einwanderungsgeschichte, seine Mutter und sich selbst. Jährlich gedenken seitdem viele Menschen und Initiativen (allen voran die Initiative 19. Februar Hanau) der Opfer, fordern die vollständige Aufklärung der Tat und setzen sich für den Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus ein.