ist der siebte Wochentag, an dem, durch die Thora vorgeschrieben, keine Arbeit verrichtet werden soll. Er beginnt am Freitagabend bei Sonnenuntergang und endet am Samstagabend nach Eintritt der Dunkelheit.
Weiterführende Begriffe:
ist der siebte Wochentag, an dem, durch die Thora vorgeschrieben, keine Arbeit verrichtet werden soll. Er beginnt am Freitagabend bei Sonnenuntergang und endet am Samstagabend nach Eintritt der Dunkelheit.
Weiterführende Begriffe:
ist eine differenzierte Beschreibung von Muslim*innen, die für eine Trennung von Staat und Religion sind. Präzise Beschreibungen sind oft mehrdeutig: So kann eine praktizierende Muslimin auch ohne Kopftuch auskommen oder eine Frau, die ein Kopftuch trägt, durchaus säkular
sein. Im Diskurs der Deutschen Islamkonferenz (DIK) gelten nicht-organisierte muslimische Teilnehmer*innen als säkulare Muslim*innen, was allerdings suggeriert, dass in Verbänden organisierte Muslim*innen automatisch nicht säkular seien.
Weiterführende Begriffe: Euro-Muslim*innen, Kulturmuslim*innen, Liberale Muslim*innen, Neo-Muslim*innen, Pop-Muslim*innen
wird in Deutschland vor allem vom Verfassungsschutz verwendet. Die so benannten Gläubigen sind eine sehr kleine Minderheit unter den sunnitischen Muslim*innen und bezeichnen sich selbst zum Teil mit dem auch in der Islamwissenschaft verwendeten Terminus Salafit*innen
, mittlerweile ist das arabische Salafis
gängiger, weniger üblich ist die weibliche Form Salafiyât
. Die Strömung bezieht sich auf die »Altvorderen« (Salaf) und eine dogmatische Interpretation des Koran, die sie als den »wahren« Islam propagiert. Salafit*innen oder Salafis sind jedoch keine homogene Gruppe und nicht grundsätzlich gewaltbereit oder terroristisch, sondern oft unpolitisch. Expert*innen schlagen vor, nur die gewaltbereite Gruppe unter ihnen als Salafist*innen
zu bezeichnen, in Abgrenzung zu unpolitischen Salafit*innen1 oder Salafis. Militante Salafist*innen sind dementsprechend gewaltbereite Islamist*innen.
Weiterführende Begriffe: Dschihad, Dschihadismus, Dschihadist, Fundamentalist*in, Sunnit*innen, radikale Muslim*innen, Pop-Dschihadismus
ist keine Gesetzessammlung aus dem Koran, sondern ein Regelwerk, das auf Interpretationen des Koran basiert. Neben radikalen Scharia-Forderungen
gibt es auch verfassungskonforme, alternative Scharia-Konzepte
, die Muslim*innen im Alltag als Richtlinie religiösen Lebens dienen können.
Weiterführende Begriffe: Dschihad, Fundamentalist*in, Halal und Haram, Islamkritik, radikale Muslim*innen, Boko Haram, IS
sind eine der Hauptgruppen unter den vielen Strömungen im Islam. Die Spaltung in verschiedene Strömungen erfolgte historisch aufgrund der Auseinandersetzungen um die Frage der rechtmäßigen Führung der Gemeinschaft der Muslim*innen nach dem Tod des Propheten Mohammed. Schiit*innen
folgen nur dem vierten der Kalifen, Ali ibn Abi Talib. Dieser ist auch für die Alevit*innen
der einzig rechtmäßige Nachfolger Mohammeds.
Weiterführende Begriffe: Alevit*innen, Sunnit*innen
Fluchthelfer*innen
werden in der Berichterstattung oft mit Schlepper*innen oder Schleuser*innen gleichgesetzt, obwohl die Begriffe unterschiedliche Bedeutungen haben: Fluchthelfer*in ist die wertfreie Bezeichnung für jemanden, der*die anderen zur Flucht verhilft. Geht es allerdings nicht um Hilfe, sondern vor allem um Profit, sind Schlepper*in oder Schleuser*in die angemessenen Bezeichnungen, da sie laut Duden jemanden beschreiben, der*die andere »gegen Bezahlung illegal von einem Land in ein anderes bringt«. Der juristisch korrekte Begriff dafür lautet Menschenschmuggel.
Weiterführende Begriffe:
bezeichnet den Anteil aller Asylanerkennungen, Gewährungen von Flüchtlingsschutz und Feststellungen eines Abschiebungsverbotes innerhalb eines Zeitraums, bezogen auf die Gesamtzahl dieser Entscheidungen im betreffenden Zeitraum. Außerdem gibt es den Fachbegriff Gesamtschutzquote. Damit wird der prozentuale Anteil solcher Entscheidungen über Personen aus einem bestimmten Herkunftsland in einem festgelegten Zeitraum beschriebene. In den Medien ist oft nur von einer »Schutzquote« die Rede. Dieser Begriff ist aber unscharf, weil er sich sowohl auf die Gesamtschutzquote
, als auch auf die Asylanerkennungsquote
beziehen kann.
Weiterführende Begriffe: Obergrenze
ist eine Eigenbezeichnung, die viele afrodiasporische Menschen und Initiativen verwenden. Sie kommt aus dem englischsprachigen Rassismusdiskurs (»Black«). Auch hier geht es nicht um Hautfarbe, sondern um den Gegensatz zu weiß (vgl. BIPoC). Als politische Selbstbezeichnung wird Schwarz groß geschrieben – auch von immer mehr Medien. Seit Juli 2020 hat bspw. die New York Times die Großschreibung von »Black« in ihren redaktionellen Stilvorschriften festgelegt. Die spezifische Rassismuserfahrung, die Schwarze Menschen machen, wird als Anti-Schwarzer Rassismus
bezeichnet.
wird als Synonym für afrikanische Länder südlich der Sahara
genutzt. Darin schwingt eine koloniale Vorstellung von Nordafrika als dem hochentwickelten weißeren Teil des afrikanischen Kontinents mit (ehemals »Weißafrika«) und der vermeintlich unterentwickelten, von Schwarzen Menschen bewohnten Region. Präziser ist es, die Länder zu benennen, die gemeint sind, oder die Region als südliches Afrika
zu bezeichnen.
Weiterführende Begriffe: Afrika, Kolonialismus, Anti-Schwarzer Rassismus
ist eine rassistische Fremdbezeichnung für Schwarze Menschen
. Bezeichnungen wie »Afrikaner*in« sind geografisch ungenau. Es empfiehlt sich, konkrete Herkunftsländer zu benennen – sofern die Nationalität inhaltlich relevant ist. In Beiträgen über Südafrika kann von Schwarzen Südafrikaner*innen
und weißen Südafrikaner*innen
gesprochen werden.
Weiterführende Begriffe: Afrika, Kolonialismus, Anti-Schwarzer Rassismus
(altgriech. »Zerstreuen«). Diaspora benennt ursprünglich vertriebene jüdische Gruppen. Abgeleitet davon steht Schwarze Diaspora
für Schwarze Menschen, die nicht in den Herkunftsregionen ihrer Vorfahren leben. Außerdem gibt es nationale Diaspora-Gruppen, zum Beispiel bezeichnen sich Menschen mit ghanaischer Migrationsbiografie in Deutschland als ghanaische Diaspora
. Der Begriff wird von vielen Gruppen Ausgewanderter oder von Glaubensgemeinschaften verwendet; so gibt es die polnische Diaspora, die alevitische Diaspora etc.
Weiterführende Begriffe: Afrika, Kolonialismus, Afrodeutsche
ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit beispielsweise afrikanischen, karibischen oder afro-US-amerikanischen Vorfahren. Schwarz
wird in diesem Zusammenhang immer groß geschrieben, um deutlich zu machen, dass damit keine Hautfarbe beschrieben wird. Schwarz ist vielmehr eine politische Selbstbezeichnung, die gemeinsame Erfahrungen sowie die gesellschaftspolitische Position und die Lebensrealität von Menschen beschreibt, die von Anti-Schwarzem Rassismus betroffen sind.
Weiterführende Begriffe:BIPoC, weiß, Hautfarbe, Afrodeutsche
(f: Secondas
) ist in der deutschsprachigen Schweiz die gängige Selbstbezeichnung von Menschen aus eingewanderten Familien, die ab der zweiten Generation in der Schweiz leben. Singular: Secondo
(m), Seconda
(f).
Weiterführende Begriffe: Menschen aus eingewanderten Familien, Menschen mit internationaler Geschichte
äußert sich bspw. in Forderungen nach einem Schlussstrich oder in dem Vorwurf, Juden*Jüdinnen hätten eine Mitschuld an der Verfolgung durch die Nazis oder zögen einen Vorteil aus dem Holocaust. Das Phänomen konnte unmittelbar nach 1945 erstmalig beobachtet werden. Oft ergibt sich diese Form des Antisemitismus aus einem Schuld- und Schamgefühl wegen der Shoa
.
Weiterführende Begriffe: israelbezogener Antisemitismus, Israelkritik
beschreibt die Bewegung von Geflüchteten von einem Mitgliedsstaat der EU zu einem anderen. Im Europäischen Parlament wird der Terminus »Secondary Migration / Movement« benutzt, im Deutschen ist Binnenmigration
verständlicher. Der Gegenbegriff von Sekundärmigration ist Primärmigration, also eine Fluchtmigration
in Länder an der europäischen Außengrenze.
Weiterführende Begriffe:
ist ein sprachwissenschaftlicher Begriff für alle, die eine semitische Sprache sprechen, wie hebräisch, aramäisch oder arabisch, und steht nicht für eine ethnische Gruppe. Ende des 19. Jh. benutzten Rassentheoretiker*innen den Begriff »Semiten« synonym und abwertend für Juden*Jüdinnen
, woraus die Bezeichnung Antisemitismus für deren Ideologie entstand. Ansonsten ist heute nur noch in der Sprachwissenschaft von Semit*innen die Rede.
Weiterführender Begriff: Antijudaismus
sind ursprünglich die Nachkommen von Juden*Jüdinnen aus West- und Südeuropa bzw. den Mittelmeerländern, die im 15. Jahrhundert von dort vertrieben wurden. Heute bezeichnen sich alle nicht-aschkenasischen Juden*Jüdinnen als Sephardim
.
Weiterführender Begriff: Misrachim
sind die EU-Staaten sowie Norwegen und die Schweiz, in denen Asylsuchenden »nach den verfassungsrechtlichen Vorgaben« alle Rechte auf Grundlage der Genfer Flüchtlingskonvention zugestanden werden. Haben Schutzsuchende
sichere Drittstaaten erreicht, wird ihnen die Einreise nach Deutschland an der Grenze verweigert; wer aus einem »sicheren Drittstaat« einreise, kann sich lt. § 26a Asylgesetz nicht mehr auf das Grundrecht auf Asyl berufen. Die gleiche Regel gilt auch im Dublin-Verfahren für die oben genannten Länder sowie Island und Liechtenstein.
Weiterführende Begriffe: Sichere Herkunftsländer
sind Länder, bei denen aufgrund der allgemeinen politischen Verhältnisse angenommen wird, »dass dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet« (Art. 16a GG). Die Einstufung erfolgt nicht einheitlich durch die EU, sondern nur durch die jeweiligen Regierungen der EU-Staaten und fällt unterschiedlich aus. Deshalb wäre durch die Bundesregierung als sicher eingestufte Herkunftsländer
eine zwar lange, aber treffendere Bezeichnung. Asylgesuche von Geflüchteten aus Ländern, die als sicher gelten, werden schneller bearbeitet und in der Regel abgelehnt. Asylsuchende haben nur eine Woche Zeit, Widerspruch einzulegen und können innerhalb von vier Wochen ab Antragstellung abgeschoben werden.
Weiterführende Begriffe: Abschiebung, Sichere Drittstaaten
Mehr als die Hälfte der Online-Nutzer*innen äußern ihre politische Meinung aus Angst vor Hass und digitaler Gewalt
nicht mehr online1 2. Das nennt man Silencing. Silencing hat zur Folge, dass ein verzerrtes Bild der Meinungsverteilung entsteht, weil extreme Positionen überproportional vertreten sind und so suggeriert wird, sie entsprächen der Mehrheitsmeinung.
Weiterführende Begriffe: Digitale Gewalt, Hate Speech, Trolle
ist die Bezeichnung für Nachfahren der Roma-Gruppen
, die bereits im 14. und 15. Jh. in den deutschsprachigen Raum eingewandert sind. Sinti*zze
sind die in West- und Mitteleuropa beheimateten Angehörigen der Minderheit
. Die Bezeichnung wird jedoch nur in Deutschland, Österreich und Teilen Norditaliens verwendet. Außerhalb des deutschen Sprachraums wird Rom*nja als Name für die gesamte Minderheit genutzt. Der weibliche Singular ist Sintizza
(Plural: Sintizze
), der männliche Singular ist Sinto
(Plural: Sinti
). Eine Untergruppe der Sinti*zze sind die Manouche
, die vorwiegend in Frankreich leben.
Weiterführende Begriffe: Deutsche Sinti*zze und Rom*nja,Nationale Minderheit
ist ein abwertendes Wort für Migration
und Asylsuche
. Der Begriff suggeriert, Geflüchtete machten lediglich eine Reise, um in Deutschland von Sozialleistungen zu profitieren. Er ist verharmlosend und verzerrt die Realität. Der Begriff ist bereits 2013 zum Unwort des Jahres1 erklärt worden und war 2022 wegen des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz erneut in den Medien, als dieser ukrainischen Kriegsgeflüchteten fälschlicherweise vorwarf, Sozialtourismus zu betreiben2.
ist ein Begriff, der in rechten Kreisen oft verwendet wird, wenn Betroffene sich kritisch über herabwürdigende Bezeichnungen äußern, wie z. B. dem N-Wort1. Da in Deutschland Meinungsfreiheit
herrscht (Art. 5 GG), ist es beiden Seiten unbenommen, Kritik
zu äußern. Ausgenommen von der Meinungsfreiheit sind allerdings Handlungen wie Volksverhetzung, Aufruf zu Straftaten, Verleumdung oder Beleidigungen2.
Weiterführende Begriffe: Hate Speech, Lügenpresse, Meinungsdikatur, Political Correctness, Silencing(-Effekt), Trolle, Zensur
ist eine diffamierende und faktisch falsche Bezeichnung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk
. In Deutschland wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk nach dem Solidarprinzip durch Rundfunkgebühren finanziert, um seinen Informationsauftrag unabhängig von Staat und Regierung zu erfüllen.
Weiterführende Begriffe: Lügenpresse, Meinungsdikatur, Zensur
Im Kolonialismus orientierten Europäer*innen sich oft an Begriffen, die in Zusammenhang mit der Antike und dem Frühmittelalter standen. In Anlehnung an germanische Völker wurden Gruppen auf dem afrikanischen und amerikanischen Kontinent einfach als »Stämme« pauschalisiert. Die Diversität Afrikas und Amerikas blieb unsichtbar und dies wirkt bis heute nach. Sinnvoller ist es, die zahlreichen Selbstbezeichnungen zu benutzen, wie zum Beispiel für die Gruppe der Fulbe
aus Westafrika oder die Kayapó
aus dem Amazonasbecken.
Weiterführende Begriffe: Exotismus
beschreibt Deutsche ohne Migrationshintergrund und macht aufmerksam auf eine Normvorstellung, von der Deutsche mit Migrationshintergrund vermeintlich abweichen. Der Begriff wurde durch den Migrationspädagogen Paul Mecheril in die Debatte eingebracht1, der auch den Begriff Copyright-Deutsche prägte.
Weiterführende Begriffe: Autochthone Deutsche, Biodeutsche, Einheimische, Herkunftsdeutsche
kann von Geflüchteten nach der Europäischen Menschenrechtskonvention in Anspruch genommen werden, wenn ihr Asylantrag vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgelehnt wurde. Sie werden als subsidiär Schutzberechtigte
anerkannt, wenn sie den Behörden stichhaltige Gründe dafür vorbringen können, dass ihnen im Herkunftsland ein ernsthafter Schaden droht. Dann wird ein einjähriger Schutz gewährt, mit Möglichkeit zur Verlängerung auf drei Jahre.
Weiterführende Begriffe: Bleiberecht, Duldung, Geschützte Personen, Prinzip der Nicht-Zurückweisung
ist ein aus der Mode gekommener Begriff, aber in der Beschreibung »südländisches Aussehen« in manchen Medien noch zu finden. Hier stellt sich die Frage: Was genau ist gemeint? Geografisch ist der Begriff unspezifisch und verortet Menschen außerhalb von Deutschland, obwohl sie hier geboren und aufgewachsen sein könnten. Der Begriff wird auch von rechtsradikalen und rechtsextremen Medien verwendet.
Weiterführende Begriffe: Deutsch-Türk*in, Kanak*in, Mischling, Türkischstämmige (Bürger*innen)
stellen mit rund 85 bis 90 Prozent weltweit die Mehrheit der Muslim*innen1. Bei der Frage der rechtmäßigen Führung der Gemeinschaft der Muslim*innen nach dem Tod des Propheten Mohammed, erkennen Sunnit*innen
die vier Kalifen in der Nachfolge Mohammeds als rechtgeleitete Führer der Umma, der Gemeinde, an. Salafismus ist eine antimodernistische Auslegung der Religion des sunnitischen Islams.
Weiterführende Begriffe: Schiit*innen, Salafismus
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