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Thora / Tora / Torah

ist der erste Teil der Heiligen Schrift des Judentums (Tanach) und besteht aus fünf Büchern. Sie ist der Grundstein jüdischen Glaubens und eine Quelle für jüdisches Recht, Ethik und Lebensweise. Daneben wurde die mündlich überlieferte Lehre später im Talmud festgehalten.

Weiterführende Begriffe:

Tokenism

Tokenism beschreibt die Praxis, eine*n Vertreter*in einer diskriminierten Gruppe zu benutzen, um nach außen Vielfalt vorzutäuschen oder diskriminierende Haltungen zu legitimieren. Muss also zum Beispiel auf der Firmenwebsite die einzige Schwarze Mitarbeiterin ganz vorn aufs Teamfoto oder werden Schwarze Schauspieler*innen in Filmen ausschließlich auf Nebenrollen reduziert, fungieren sie als Tokens. In ähnlichen Zusammenhängen ist Deutschland manchmal von »Quotenmigranten«, »-Schwarzen« oder »-frauen« die Rede.

Weiterführende Begriffe:BIPoC, Rassismus

 

Traveller

So benannte Gruppen in Irland,  Großbritannien und den USA wählen als Selbstbezeichnung meist den Begriff Pavee. Sie haben eine andere Herkunft, Siedlungsgeschichte und Sprache als die europäischen Rom*nja und sprechen nicht Romanes, sondern Shelta. Dies weist zwar Merkmale des Romanes auf, beruht aber auf der irischen (gälischen) Sprache und dem Englischen. Ihre Diskriminierungsgeschichte ist der der europäischen Rom*nja sehr ähnlich.

Weiterführende Begriffe:

Trolle

ist eine Bezeichnung für Menschen, die strategisch im Netz Hass verbreiten. Im Gegensatz zu automatisierten, softwaregestützten Bots stehen hinter Trollen echte Menschen. Oft sind es nur wenige gut vernetzte Personen, die eine Vielzahl von Fake-Profilen bedienen und so, z. B. mit einem Shitstorm, den Eindruck erwecken, sie wären viel mehr Menschen, als sie wirklich sind. Durch die Dominanz und Überrepräsentation rechter Inhalte entsteht so ein verzerrtes Meinungsbild. Ein prominenter Fall für ein solches Trollnetzwerk ist “Reconquista Germania”1.

Weiterführende Begriffe: Digitale Gewalt, Hate Speech, Silencing(-Effekt)

Tschador

bedeutet auf Persisch »Zelt« und ist ein den ganzen Körper bedeckender Umhang. Er wird vor allem von Frauen im Iran getragen.
Weiterführende Begriffe: Burka, Hijab, Kopftuch, Kopftuchträgerin, Niqab

Türkischstämmige

(Bürger*innen) ersetzt oftmals die früher gängige Bezeichnung »Türken« und berücksichtigt, dass fast die Hälfte davon inzwischen deutsche Staatsbürger*innen sind. Die Alternative Türkeistämmige drückt aus, dass viele Eingewanderte aus der Türkei  Kurd*innen oder Angehörige anderer Minderheiten sind und sich nicht als »türkisch« verstehen. Einige von ihnen lehnen diese verbale Verbindung mit der Türkei jedoch gänzlich ab.
Weiterführende Begriffe: Bindestrich-Deutsche, Der*die Gesuchte spricht Deutsch mit türkischem Akzent, Der türkischstämmige Tatverdächtige (besser: türkeistämmige) , Deutsch-Türk*inGastarbeiterKanak*in, Wurzeln, griechische etc.

Überfremdung

ist ein politisches Schlagwort, das von Rechtsextremen und teils auch in der Politik verwendet wird. Es dient meist als Argument gegen die multikulturelle Gesellschaft in Deutschland, z. B. in Debatten um den Bau von Moscheen. Dahinter steckt häufig eine völkisch-nationalistische Vorstellung, in der als nicht deutsch empfundene Menschen und ihre Kultur eine Gefahr für die »deutsche Identität«, das »Volk« oder die innere Sicherheit Deutschlands sind. Dass die Bundesrepublik bspw. wirtschaftlich von Einwanderung profitiert und sie sich demografisch positiv auswirkt, wird dabei ausgeblendet. »Überfremdung« wurde bereits 1993 zum Unwort des Jahres gewählt.1
Weiterführende Begriffe: christlich-jüdisch, Ethnopluralismus, Gescheiterte IntegrationIntegrationIntegrationsverweiger*in, Islamisierung, Kulturbereicherer, Kulturkreis, NeonaziParallelgesellschaft, Rechtsradikal

Ultraorthodoxe Juden*Jüdinnen

ist eine Fremdbezeichnung für all jene orthodoxen Juden*Jüdinnen, die in geschlossenen Gemeinschaften, geschlechtergetrennt und nach strengen Regeln leben. Sie sind nicht berufstätig. Die Männer studieren lebenslang die Thora und werden meistens von Spenden oder in Israel durch den Staat finanziert. Die meisten von ihnen leben in den USA und in Israel.
Weiterführende Begriffe: konservatives Judentum, liberales Judentum, Neo-Orthodoxie, Orthodoxes Judentum

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

(umF) Bezeichnung für Schutzsuchende, die noch nicht volljährig sind und ohne sorgeberechtigte Begleitung aus ihrem Heimatland fliehen. Von den weltweit knapp 60 Millionen Geflüchteten, die es 2015 weltweit gab, sind laut UN-Flüchtlingshilfe etwa 50 Prozent unter 18 Jahre alt. Europäisches Recht schreibt vor, dass unbegleitete minderjährige Flüchtlinge besonders geschützt werden, wozu etwa der gesetzlich garantierte sofortige Zugang zu Schule und Ausbildung gehört. In der Praxis wird allerdings Kindern in Erstaufnahmeeinrichtungen der Schulbesuch teils monatelang verwehrt. Seit Ende 2015 werden allein geflüchtete Kinder und Jugendliche – wie Erwachsene – über eine Quotenregelung bundesweit verteilt. Grundlage dafür ist das »Gesetz zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher«, in dem bspw. die umstrittenen medizinischen Verfahren zur Alterseinschätzung weiterhin als Möglichkeit zur Schätzung des Alters vorgesehen sind.
Weiterführender Begriff: Dublin-Verfahren

v.d.Z. / vor der Zeitrechnung / Zeitwende

ist eine Formulierung, die der Jahreszählung mit Bezug auf die Geburt Jesu Christi dient, ohne den christlichen Bezug auszudrücken. Diese Bezeichnung ist nicht nur im Judentum gebräuchlich, sondern war zum Beispiel auch in der DDR üblich.

Weiterführende Begriffe:

Verschwörungsideologien, antisemitische

haben eine lange Tradition und sind heute vor allem in sozialen Netzwerken im Umlauf. Schon aus dem 12. Jh. sind Verschwörungsmythen bekannt, wie Legenden von Ritualmorden oder Brunnenvergiftungen, die immer wieder die Verfolgung von Juden*Jüdinnen auslösten. Mindestens seit dem Beginn des 19. Jh. existiert der Verschwörungsglaube von dem Streben der Juden*Jüdinnen nach der Weltherrschaft, welche auf den gefälschten »Protokollen der Weisen von Zion« beruht. Noch heute berufen sich Antisemit*innen auf diese Protokolle, an die bereits Adolf Hitler glaubte – sie gelten als Schlüsseldokument einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung.

Weiterführende Begriffe:Extremismus, Ideologien der Ungleichwertigkeit, Rechtsextremismus

Vertriebene

sind deutsche Staatsangehörige oder sog. deutsche »Volkszugehörige« (jur. Bezeichnung, Bundesvertriebenengesetz) und ihre Nachkommen, die ihren Wohnsitz im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg verloren haben. Auch Aussiedler*innen gelten gesetzlich als Vertriebene. Beide Gruppen haben, ebenso wie Spätaussiedler*innen, einen rechtlichen Anspruch darauf, aus Ländern des ehemaligen Ostblocks in Deutschland aufgenommen zu werden. In der Bundesrepublik bekommen sie in der Regel automatisch die sog. Statusdeutscheneigenschaft und sind somit keine Ausländer*innen.
Weiterführende Begriffe: AsylsuchendeDisplaced Persons (DPs)GeflüchteteHeimatlose Flüchtlinge

Volk

meint im politischen Sinn die gesamte Bevölkerung eines Landes. Heute wird der Begriff von Rechtsradikalen und Rechtsextremen meistens darüber definiert, wer nicht dazu gehört – i.d.R. sind es BIPoC (auch die deutschen) , Muslim*innen und Ausländer*innen. Bundeskanzlerin Merkel drückte es 2016 dagegen sehr simpel aus, sie befand: »Alle sind das Volk.«1
Weiterführende Begriffe: völkisch

Völkisch

ist ein belasteter historischer Begriff und begründet die Zugehörigkeit zum deutschen Volk durch Rassentheorien (NS-Sprache: »Volksgemeinschaft«). Er wurde während der Nazi-Zeit oft als Synonym für nationalsozialistisch verwendet. Versuche von Rechtsradikalen, die Begriffe »völkisch« und »Volksgemeinschaft« positiv zu besetzen, sind bislang gescheitert.
Weiterführende Begriffe: Volk

Weiß

Geht es um Zugehörigkeit, Teilhabe und Rassismus, ist immer öfter von Weißen die Rede. Häufig herrscht das Missverständnis, es ginge dabei um eine Hautfarbe. Tatsächlich meint weiß eine gesellschaftspolitische Norm und Machtposition und wird deshalb in wissenschaftlichen Text oft klein und kursiv geschrieben. Der Begriff wird als Gegensatz zu BIPoC und Schwarzen Menschen verwendet. Dabei müssen sich z.B. weiße Deutsche nicht selbst als weiß oder privilegiert fühlen.
Weiterführende Begriffe: Autochthone Deutsche, ||Biodeutsche,||Herkunftsdeutsche, ||Standard-Deutsche, ||Rasse

Weiß gelesen

(engl. White Passing) ist eine Person mit meistens sehr heller Haut (light-skinned) und/oder wenig gelockten Haaren, die Schwarze Eltern oder Großeltern hat, und als weiß, also ohne afrodiasporische Migrationsgeschichte wahrgenommen wird. In ähnlichen Fällen können auch People of Color als weiß gelesen werden. Historisch konnte es große Vorteile bringen, für weiß gehalten zu werden und auch heute noch sind damit Privilegien verbunden (weiße Privilegien). Aber auch Weißgelesene können beispielsweise aufgrund ihrer Schwarzen Familie Rassismus erleben. Teilweise bezeichnen sie sich deshalb ebenfalls als Schwarz, PoC oder nicht-weiß.

Weiterführende Begriffe:BIPoC, Weiße Privilegien, Race, Hautfarbe

Weiße Fragilität

(engl. »White Fragility«) beschreibt die Reaktion vieler weißer Menschen, wenn Rassismus, ihr Weißsein und die damit verbundenen weißen Privilegien zur Sprache kommen. Dass weiße Menschen in der Gesellschaft besonderen Schutz und Sicherheit genießen, führt laut der Soziologin Robin Di Angelo1 zu einer fehlenden Notwendigkeit und Fähigkeit, sich (selbst-)kritisch mit Rassismus auseinanderzusetzen. Das wiederum hat typische Abwehrmechanismen zur Folge, wie Wut, Angst oder Schuld und Scham, die sich in solchen Situationen äußern.

Weitere Begriffe: BIPoC, Schwarz, Weiße Privilegien, Race, Hautfarbe

Weiße Privilegien

Weiße Privilegien sind gesellschaftliche Vorteile, die damit einhergehen, weiß zu sein, allen voran das Privileg, nicht rassistisch diskriminiert zu werden.

Weiterführende Begriffe: BIPoC, Schwarz, Race, Hautfarbe

White Savior

(engl. weiße*r Retter*in) wird eine weiße Person genannt, die nicht-weißen Menschen auf eigennützige Weise Hilfe leistet, um sich selbst aufzuwerten. Ein*e White Savior ist somit von einem*einer Ally zu unterscheiden. Die oft unbeabsichtigte, aber reale Folge ist eine Abwertung armer, nicht-weißer Menschen. Beispielhaft dafür sind Fotos oder Reiseberichte von Weißen und ihren Begegnungen mit Kindern in Armut. White Saviorism wird häufig bei internationalen Charity-Projekten kritisiert.

Weiterführende Begriffe: Afrika, Anti-Schwarzer Rassismus, BIPoC, Weiße Privilegien

White Supremacy

Die Idee der White Supremacy (dt. weiße Vorherrschaft) wird von extremen Rechten vertreten, die titulieren, sie hätten qua ihres Weißseins das Recht auf Macht und Herrschaft und seien BIPoC überlegen. In der Critical Race Theory ist White Supremacy nicht nur eine Ideologie, sondern beschreibt das gesellschaftliche System, in dem weiße Menschen Privilegien haben und Macht ausüben und BIPoC strukturell unterdrückt sind1.

Weiterführende Begriffe: Ideologien der Ungleichwertigkeit

White Tears

(engl. weiße Tränen) Wenn weiße Menschen mit Rassismus und ihrem Weißsein konfrontiert werden, fühlen sie sich oft ungerecht behandelt und lenken mit den eigenen Emotionen von den Betroffenen ab. Dieses Verhalten wird als White Tears beschrieben.

Weiterführende Begriffe: Weiße Privilegien, Race, Hautfarbe

Willkommenskultur

ist zur Standardvokabel in der Asyldebatte geworden. Gemeint ist meistens das Engagement der vielen Ehrenamtlichen, die sich für Geflüchtete einsetzen und damit eine Willkommenskultur schaffen. Vorher war Willkommenskultur eher ein politisches Leitbild für die multikulturelle Aufnahmegesellschaft in der Integrationspolitik. So wurden z. B. in Hamburg oder Stuttgart städtische »Welcome-Center« für Einwander*innen eröffnet.
Weiterführende Begriffe: AufnahmegesellschaftEinwanderungsgesellschaft

Wir

kann missverständlich wirken, wenn beispielsweise von »wir Deutschen« die Rede ist, aber nur Deutsche ohne Migrationshintergrund gemeint sind. Als Alternative kann Mehrheitsbevölkerung passender sein – allerdings nicht überall, in Frankfurt am Main z. B. sind Menschen mit Migrationshintergrund bereits in der Mehrheit.
Weiterführende Begriffe: Aufnahmegesellschaft Bundesrepublikaner*in, Deutsche ohne Migrationshintergrund, Deutsche Staatsangehörigkeit, Deutsche, Mehrheitsgesellschaft, Othering

Wurzeln, mit griechischen etc.

wird oft verwendet, um die Herkunft von Menschen mit internationaler Geschichte zu beschreiben. Weil damit keine Verortung in Deutschland, sondern vielmehr eine Entwurzelung von Eingewanderten und ihren Nachkommen mitschwingt, wird die Beschreibung teilweise kritisch gesehen. Alternativ kann z.B. die (ehemalige) Nationalität der Eltern genannt werden, sofern es wirklich nötig ist.

Weiterführende Begriffe: Ausländer, Copyright-Deutsche, Einheimische, Heimat

Xenophilie

ist das Gegenteil von Xenophobie und beschreibt eine Neigung zu fremden Dingen oder Menschen. Beides ist allerdings eine Kategorisierung in »fremd« und »nicht fremd«.
Weiterführende Begriffe: Othering, Philosemitismus

Xenophobie

(griech. xeno, fremd) bezeichnet die ablehnende Haltung gegenüber einer Gruppe, die als fremd wahrgenommen wird, aber nicht automatisch fremd sein muss, wie zum Beispiel Afrodeutsche oder Muslim*innen. Xenophobie ist eine Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Der Begriff wird kritisiert, weil »Phobie« wörtlich übersetzt Angst bedeutet, es bei Xenophobie aber nicht um eine natürliche Angst geht, sondern um Feindlichkeit und Hass.
Weiterführende Begriffe: Fremdenfeindlichkeit, Hassverbrechen, Hasskriminalität, Ideologien der UngleichwertigkeitIslamophobie, Neonazi, Othering, RassismusRechtsextremismus, Überfremdung, Xenophilie

Xoraxaia / Horahane

ist ein Religionym, also eine auf der Religion beruhende Benennung eines Volkes, und bezeichnet Rom*nja muslimischen Glaubens.

Weiterführende Begriffe: Muslim*innen, Sinti*zze

Z***

ist eine Fremdbezeichnung und wird von Angehörigen der Roma-Minderheiten abgelehnt. Die verunglimpfende Bezeichnung ist Jahrtausende alt und hält sich bis heute hartnäckig im öffentlichen Sprachgebrauch. Der Begriff schreibt der diversen Minderheit negative, teilweise romantisierende und in jedem Fall rassistische Stereotype zu. Sogar Soßen und Schnitzel werden noch nach dem Schimpfwort benannt. Und das, obwohl hunderttausende Sinti*zze und Rom*nja im Nationalsozialismus mit »Z« markiert und in Konzentrationslagern umgebracht wurden. Das ist auch der Grund, warum viele Angehörige der Minderheit die Abkürzung »Z-Wort« (analog zu N-Wort) ablehnen. Übrigens sind Sinti*zze und Rom*nja schon seit Jahrhunderten in Deutschland zuhause, viele Angehörige der Minderheit sind autochthone Deutsche und keine Menschen mit Migrationshintergrund.
Weiterführende Begriffe: Antiziganismus, Antiromaismus, Kanak*in, Philoziganismus, Südländer*in

Zensur

wäre im Sinne des Grundgesetzes eine staatliche Kontrolle von Medien vor ihrer Veröffentlichung (Vorzensur) und ist in Deutschland verboten (Art. 5 GG). Die Meinungsfreiheit hat dort ihre Grenzen, wo andere Rechte verletzt werden, z. B. durch Volksverhetzung. Werden strafbare Inhalte im Internet nachträglich gelöscht, geschieht das im Rahmen der Strafverfolgung und / oder des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes, NetzDG. Teilweise wird eine »Zensur« beklagt, wenn gegen rassistische Äußerungen und für zivile Umgangsformen appelliert wird. Tatsächlich ist das lediglich ein Ausdruck guter Manieren und einer Meinungsvielfalt im demokratischen Diskurs.
Weiterführende Begriffe: Lügenpresse, Meinungsdiktatur, Political Correctness (PC), Sprachpolizei, Staatsfunk

Zero Discrimination Day

Der weltweite Zero Discrimination Day (Tag gegen Diskriminierung) findet seit 2014 jährlich am 1. März statt und soll zeigen, wie wichtig der Kampf gegen Diskriminierung jeglicher Form ist. Er wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und wird vor allem von UNAIDS ausgerichtet, das sich weltweit gegen HIV und AIDS engagiert1.

Zionismus

(von Zion, dem Namen des Tempelbergs in Jerusalem) bezeichnet zum einen die historische jüdisch-nationalistische Bewegung, die einen jüdischen Staat gründen wollte, und zum anderen gegenwärtige politische Strömungen. Entstanden ist der Zionismus als Teil des europäischen Nationalismus des 19. Jh. Er war gleichzeitig die Gegenbewegung zum Antisemitismus, der sich damals immer weiter verbreitete. Mit der Gründung Israels 1948 wurde das zionistische Ziel erreicht. Heute wird Zionismus als Ideologie in Israel sehr unterschiedlich ausgelegt, so gibt es z.B. liberal-sozialdemokratischen, rechtsnationalen oder nationalreligiösen Zionismus. Zionismus wird teils undifferenziert als Kampfbegriff gegen Israels Haltung im Nahost-Konflikt benutzt.
Weiterführende Begriffe: Antizionismus, Israelkritik, israelbezogener Antisemitismus

Zuwander*innen

sind zunächst alle Menschen, die nach Deutschland ziehen. Statistisch zählen dazu auch diejenigen, die nach kurzer Zeit wieder fortziehen (Abwander*innen). Die Absicht zu bleiben ist bei Zuwander*innen nicht gegeben. Der Begriff wurde lange Zeit vor allem in der Politik genutzt, um Deutschland nicht als Einwanderungsgesellschaft zu benennen, sondern nur von (zeitlich begrenzter) Zuwanderung zu sprechen.

Sprachlich unterstreicht die Vorsilbe »zu« eher die Nicht-Zugehörigkeit, ähnlich wie beim abgewandelten »Neuzuwanderer«. Menschen, die eine längere Zeit hier leben, sind schlicht Einwander*innen.
Weiterführende Begriffe: Einwanderungsgesellschaft, Menschen aus Einwandererfamilien, Eingewanderte und ihre (direkten) Nachkommen, Ausländer*inMigrant*innen, Menschen mit Migrationshintergrund, Zuwanderungsgesellschaft

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