So benannte Gruppen in Irland, Großbritannien und den USA wählen als Selbstbezeichnung meist den Begriff Pavee
. Sie haben eine andere Herkunft, Siedlungsgeschichte und Sprache als die europäischen Rom*nja und sprechen nicht Romanes, sondern Shelta. Dies weist zwar Merkmale des Romanes auf, beruht aber auf der irischen (gälischen) Sprache und dem Englischen. Ihre Diskriminierungsgeschichte ist der der europäischen Rom*nja sehr ähnlich.
Weiterführende Begriffe:
beschreibt ein loses Netzwerk Rechtsextremer
, die sich seit den 1970er Jahren gegen Ideen der Aufklärung und der Gleichheit der Menschen richten und (im Gegensatz zu Neonazis) auf die Idee der Konservativen Revolution der Weimarer Republik berufen. Sie beabsichtigen eine Intellektualisierung des Rechtsextremismus, mit dem Ziel, das politische System in Deutschland grundlegend zu verändern. Wissenschaftlich betrachtet zählen die AfD und die Identitäre Bewegung nicht dazu, da die AfD sich nicht auf die Konservative Revolution bezieht und die Identitäre Bewegung keinen intellektuellen Ansatz verfolgt. Im öffentlichen Diskurs hingegen werden Organisationen wie die AfD oder die Identitäre Bewegung immer wieder der Neuen Rechten zugeordnet. Auch der Verfassungsschutz zählt die Identitäre Bewegung offiziell zum Spektrum der Neuen Rechten.
Weiterführende Begriffe: Ethnopluralismus, Extremismus, Neonazis, Rechtsradikale, Rechtspopulismus, Ideologien der Ungleichwertigkeit, Rassismus
ist ein propagandistischer Begriff, den die AfD-Bundestagsfraktion 2018 aufgebracht hat und der von einigen Boulevard-Medien (»Messer-Angst!«) aufgenommen wurde. Für die Behauptung, Gewalttaten
von Migrant*innen mit Messern seien bundesweit stark angestiegen seien, gibt es keine seriösen statistischen Belege, u. a. weil Landesbehörden solche Straftaten auf sehr unterschiedliche Weise erfassen.
Weiterführende Begriffe: Ausländerkriminalität, Banden, Clan, Überfremdung
wurde eingeführt als wissenschaftlicher Sammelbegriff für Gruppen, denen unter anderem eine gemeinsame Abstammung zugeschrieben wird. Häufig geht es um die Beschreibung von außereuropäischen Gruppen. Der Begriff fungiert umgangssprachlich als Ersatz für veraltete rassistische Begriffe wie Stamm oder Rasse, meint aber dasselbe Konzept. Korrekter ist es, konkret zu beschreiben, welche Gruppe gemeint ist, zum Beispiel die Hausa aus Westafrika
. Je nach Kontext kann es auch um Communitys
gehen oder beispielsweise die ghanaische Diaspora
.
Weiterführende Begriffe: Ethnopluralismus, Heimat, Kolonialismus, Kulturkreis, Osteuropäischer Herkunft, arabischstämmig, Semit*innen
haben eine lange Tradition und sind heute vor allem in sozialen Netzwerken im Umlauf. Schon aus dem 12. Jh. sind Verschwörungsmythen bekannt, wie Legenden von Ritualmorden oder Brunnenvergiftungen, die immer wieder die Verfolgung von Juden*Jüdinnen auslösten. Mindestens seit dem Beginn des 19. Jh. existiert der Verschwörungsglaube von dem Streben der Juden*Jüdinnen nach der Weltherrschaft, welche auf den gefälschten »Protokollen der Weisen von Zion« beruht. Noch heute berufen sich Antisemit*innen auf diese Protokolle, an die bereits Adolf Hitler glaubte – sie gelten als Schlüsseldokument einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung.
Weiterführende Begriffe:Extremismus, Ideologien der Ungleichwertigkeit, Rechtsextremismus
(lat. für Niederlassung, Ansiedelung) beschreibt, dass europäische Kolonialmächte seit dem 15. Jh. Territorien anderer Kontinente eingenommen und eine Kolonialherrschaft errichtet haben. Viele Regionen und ihre Bewohner*innen wurden in Besitz genommen, ausgebeutet und verdrängt. Die kolonialisierte Bevölkerung in Afrika, Asien oder den Amerikas wurde unterdrückt, versklavt oder getötet. Legitimiert wurde dies mit pseudo-wissenschaftlichen Rassentheorien und dem Glauben an die eigene kulturelle Überlegenheit. Eine einheitliche Definition von Kolonialismus ist ungenau, weil die Kolonialmächte unterschiedlich herrschten. Konkreter lassen sich beispielsweise der deutsche
oder französische Kolonialismus
fassen. Der Begriff Kolonialismus beschreibt außerdem historisch das Zeitalter des Kolonialismus
, das mit Christoph Kolumbus 1492 begann und bis ins 20. Jh. reichte. Ab den 1950er Jahren setzte die sogenannte Dekolonialisierung ein, in der die kolonialisierten Nationen ihre Unabhängigkeit erkämpften. Kritiker*innen sprechen jedoch von einem bis heute wirksamen Neokolonialismus.
Weiterführende Begriffe:Afrika, Anti-Schwarzer Rassismus, Exotismus, Indigene, Maafa
ist die Praxis, Menschen allein aufgrund von rassistischen oder anderen diskriminierenden Vorurteilen polizeilich zu kontrollieren. Obwohl Racial Profiling
gesetzlich verboten ist, belegen wissenschaftliche Studien, dass weiterhin solche »anlass- und verdachtsunabhängigen Personenkontrollen« praktiziert werden. Häufig übt auch Sicherheitspersonal Racial Profiling aus, wenn Schwarzen Menschen oder BIPoC Zugänge verwehrt werden, wie zu Diskotheken.
Weiterführende Begriffe: ||Der türkischstämmige Tatverdächtige, Anti-Schwarzer Rassismus, Hautfarbe
Der Black History Month ist im Februar und besteht aus einer Reihe von Aktionen, Veröffentlichungen und Veranstaltungen, um Schwarze Geschichte zu würdigen und Schwarzes Leben zu feiern. Dabei geht es um Wissen, Gedenken und Empowerment
. Ursprünglich Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA begonnen, wird der Black History Month seit den 1990er Jahren auch in Deutschland veranstaltet .
Weiterführende Begriffe: BIPoC, Schwarz
Othering beschreibt die Handlung, eine Gruppe oder Einzelperson als andersartig und fremd zu markieren und damit sich selbst oder die eigene Gruppe aufzuwerten. Der Begriff wird im Deutschen mit Veranderung übersetzt, in der deutschen Form aber kaum verwendet. Wissenschaftlich ist der Begriff vor allem von Gayatra C. Spivak geprägt worden. Othering bildet oft eine Grundlage für Rassismus und andere Diskriminierungsformen.
Weiterführende Begriffe: Ausländische*r Mitbürger*in, Intersektionalität, Marginalisierung, Mikroaggressionen, Rassismus