(sprich: La-tí-nex) ist eine Selbstbezeichnung von Menschen lateinamerikanischer Herkunft. Der Begriff hat sich als inklusive und geschlechtergerechte Alternative für Latino / Latina im englischsprachigen Raum entwickelt.
Weiterführende Begriffe:Afrodeutsche, ||People of Color, Asiatische Deutsche
wurde als Begriff vom Göttinger Politologen Bassam Tibi geprägt, dem zufolge sich Menschen mit Migrationshintergrund in heterogenen Einwanderungsgesellschaften den herrschenden kulturellen Normen anzupassen hätten, ohne die eigene Kultur aufgeben zu müssen. Der Begriff wurde 2000 vom damaligen CDU-Generalsekretär Friedrich Merz übernommen, der bemängelte, es gebe keine deutsche Leitkultur mehr. Dabei ging es nicht um gemeinsame Werte
, sondern um einen Katalog dessen, was Eingewanderte sich zu eigen machen sollten, wollten sie in Deutschland leben. 2024 wurde der Begriff in das Grundsatzprogramm der CDU aufgenommen. Im Zuge der Asyldebatte wird Leitkultur als Schlagwort in der bürgerlichen Mitte benutzt, kursiert aber auch unter Rechtsradikalen und -extremen.
Weiterführende Begriffe: Christlich-jüdisch, Kulturkreis, Integration, Integrationsverweigerer, Überfremdung
wurde 2010 durch die Gründung des Liberal-Islamischen Bunds (LIB) als Begriff etabliert und ist die Selbstbezeichnung einer Gruppe von Muslim*innen, die zeitgemäße Zugänge zum Koran proklamieren und eine pluralistisch-freiheitliche Auffassung des Islam vertreten. Der LIB grenzt sich bewusst von den Säkularmuslim*innen und den islamischen Verbänden (wie Ditib, Zentralrat der Muslime usw.) ab.
Weiterführende Begriffe: Kulturmuslime, Muslime, Neo-Muslime, Euro-Muslime, Pop-Muslime
bezeichnet eine Strömung, die im 19. Jh. in Deutschland in Abgrenzung zur Orthodoxie entstand. Im Gegensatz zum orthodoxen Judentum sind die Geschlechter im liberalen Judentum meistens in allen religiösen Angelegenheiten gleichberechtigt: Dies umfasst in vielen Gemeinden auch die Ordination von Frauen zu Rabbinerinnen bzw. Rabba
. Durch Auswanderung gelangten die Kernideen des liberalen Judentums im 19. Jh. in die USA, wo sie als Reformjudentum eine andere Entwicklung nahmen als in Deutschland. In Israel ist die liberale jüdische Gemeinde recht klein. Auch in Deutschland verstehen sich die meisten Gemeinden als orthodox, in jüngster Zeit entstehen allerdings auch hier wieder mehr liberale Gemeinden. Das liberale Judentum wird in Europa auch progressives Judentum genannt.
Weiterführende Begriffe: Konservatives Judentum, Neo-Orthodoxie, Ultraorthodoxie
beschreibt eine Schwarze Person
mit vergleichsweise hellem Hautton. Light-skinned
Schwarze Menschen sind im Gegensatz zu dark-skinned Personen strukturell weniger stark benachteiligt. Sie profitieren von Colorism, trotzdem erleben auch sie Rassismus.
Weiterführende Begriffe:Hautfarbe, Mixed, Anti-Schwarzer Rassismus
ist ein politisches Schlagwort zur Diffamierung der Medien. Ab den 2000er Jahren nutzten es vor allem Neonazis und Rechtsextreme, es wurde bei Pegida-Demos häufig skandiert, heute hetzen auch rechtsradikale und -extreme Politiker*innen mit diesem oder ähnlichen Begriffen gegen journalistische Medien
. Dahinter steht die Verschwörungstheorie, dass in den Medien, vermeintlich planmäßig und gesteuert, Desinformation betrieben würde. Entsprechend werden verächtlich gemeinte Chiffren, wie Staatsfunk, »System-« oder »Mainstream-Medien«, benutzt. »Lügenpresse« war 2014 das Unwort des Jahres.
Weiterführende Begriffe: Grenze des Sagbaren, Meinungsdiktatur, Political Correctness, Sprachpolizei, Zensur