ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung, die nicht als weiß, deutsch und westlich wahrgenommen werden und sich selbst nicht so definieren. PoC
(Singular Person of Color
) sind nicht unbedingt Teil der afrikanischen Diaspora – ursprünglich ist der Begriff u.a. zur Solidarisierung mit Schwarzen Menschen
entstanden. Schwarz, weiß und PoC sind dabei politische Begriffe. Es geht nicht um Hautfarben, sondern um die Benennung von Rassismus und den Machtverhältnissen in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft. Inzwischen wird häufiger von BPoC (Black and People of Color) gesprochen. Etwas seltener kommt hierzulande die Erweiterung BIPoC
(Black
, Indigenous and People of Color
) vor, die explizit auch indigene Menschen mit einbeziehen soll. Diese Begriffe werden teils kritisiert, weil damit sehr große und unterschiedliche Gruppen vermengt werden.
Weiterführende Begriffe: Afrodeutsche, Asiatische Deutsche Kanak*in, Latinx Secondos Schwarze Rom*nja, Sinti*zze,
sind als Synonyme für Rassismus
und rassistische Tatmotive
ungenau, da es selten um tatsächliche Fremde wie etwa Tourist*innen geht. Von der vermeintlichen »Ausländerfeindlichkeit« sind oft deutsche Staatsangehörige betroffen. Wer Angriffe auf BPoC als »Fremdenfeindlichkeit« oder »Ausländerhass« bezeichnet, übernimmt die Sichtweise der rassistischen Täter*innen. Präziser ist es, die Straftaten und Motive als rassistisch
, rassistisch motiviert
, rechtsextrem
, rechtsterroristisch
oder neonazistisch
zu bezeichnen (siehe Hassverbrechen
, Hasskriminalität
).
Weiterführende Begriffe: Ideologien der Ungleichwertigkeit, Extremismus, Rechtsextremismus, Neonazi Asylkritiker/Asylgegner, Antimuslimischer Rassismus, Islamfeindlichkeit, Islamophobie, Anti-Schwarzer Rassismus, Antislawischer Rassismus, Antisemitismus, Rasse, Rechtspopulist, Xenophobie
(arabisch: Westen, wörtlich: Ort, wo die Sonne untergeht) ist die zusammenfassende Bezeichnung für die drei nordafrikanischen Staaten Tunesien, Algerien und Marokko. Teilweise werden auch Libyen und Mauretanien dazugezählt. Im Mai 2016 wurden Tunesien, Algerien und Marokko per Bundestagsabstimmung zu sicheren Herkunftsländern erklärt, was die Abschiebung von Geflüchteten aus diesen Ländern erleichtert. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass dies für keines der drei Länder zutrifft.
Weiterführende Begriffe: Afrika, BPOC, Muslim*innen, Antimuslimischer Rassismus
ist 2014 im Zuge der ersten Pegida-Demonstrationen in Dresden als Euphemismus für Menschen mit islamfeindlichen
Einstellungen aufgekommen. Es entstand eine Debatte, ob »besorgte Bürger« zu selten gehört würden. Deren »Sorgen« prägten, flankiert von Sarrazins Buch »Deutschland schafft sich ab« (2010), allerdings schon seit Jahren, den Diskurs. Die Ängste der Betroffenen davor, dass Rassismus
in Deutschland allmählich salonfähig wird und reale Folgen für sie hat, waren in Politik und Medien weniger präsent. Entsprechend kann von den unterschiedlichen Sorgen aller Bürger*innen
berichtet werden oder von den Einstellungen islamfeindlicher Bürger*innen bzw. von antimuslimischem Rassismus.
Weiterführende Begriffe:Wir, BPOC, Antimuslimischer Rassismus, Deutsche, Einwanderungsgesellschaft
meint im politischen Sinn die gesamte Bevölkerung
eines Landes. Heute wird der Begriff von Rechtsradikalen und Rechtsextremen meistens darüber definiert, wer nicht dazu gehört – i.d.R. sind es BPoC (auch die deutschen) , Muslim*innen und Ausländer*innen. Bundeskanzlerin Merkel drückte es 2016 dagegen sehr simpel aus, sie befand: »Alle sind das Volk.«
Weiterführende Begriffe: völkisch
ist nach Asien der zweitgrößte Kontinent
und entspricht mit einer Fläche von 30,2 Mio qm 22% der gesamten Landfläche der Erde. Es leben dort 1,3 Mrd. Menschen in 55 Nationen mit tausenden Sprachen und Kulturen. Trotzdem wird der Erdteil
oft einem Land gleichgesetzt (»Rita kommt aus Deutschland, Kofi aus Afrika.«). Korrekter ist es, die gemeinten Länder (z. B. Ghana
, Sudan
, Algerien
) oder Regionen
(z. B. Nordafrika, Westafrika, südliches Afrika) zu nennen.
Weiterführende Begriffe: Afrodeutsche, Schwarz, Schwarze Diaspora, Anti-Schwarzer Rassismus, Armuts- oder Wirtschaftsflüchtlinge, BPOC, Dritte Welt
unterscheidet sich je nach Melaningehalt. In Farben von Buntstiften oder Feinstrumpfhosen findet sich in der Regel jedoch nur die Hautfarbe weißer Menschen wieder. Eine Beschreibung von Hautfarben ist inhaltlich selten nötig, vor allem sollte auf die Verbindung mit Lebensmitteln oder Gegenständen verzichtet werden (»kohlrabenschwarz«, »schokobraun«). Geht es im Bericht um Rassismus oder Colorism, kann benannt werden, dass Betroffene Schwarz sind. In keinem Fall wird eine Person zum Beispiel »wegen ihrer*seiner Hautfarbe« angegriffen oder »weil sie*er Schwarz ist«, sondern ein Angriff geschieht aus rassistischen Gründen und die betroffene Person ist Schwarz. Bei rassistischen Erfahrungen spielen Featurism oder Texturism ebenfalls eine Rolle. Gleichzeitig können light-skinned Personen oder Weißgelesene auch Rassismus erleben.
Weiterführende Begriffe: People of Color, BPOC, Weiß gelesen
ist eine Selbstbezeichnung für Menschen, die weiße und Schwarze Eltern oder Großeltern haben. Der Begriff mixed
beschreibt Personen, die von weißen Privilegien der Eltern oder eigenen light-skinned Privilegien profitieren können, beispielsweise der deutschen Staatsangehörigkeit. Es ist falsch, mixed mit Mischling zu übersetzen. Die Debatte um die Bezeichnung von Menschen mit weißen und Schwarzen Eltern
ist in Deutschland allerdings noch im Gange.
Weiterführende Begriffe:Anti-Schwarzer Rassismus, Afrodeutsche, BPoC