ist negativ konnotiert. Der Begriff wird (eher in der männlichen Form) häufig dann verwendet, wenn Geflüchtete
als Bedrohung oder Belastung betrachtet werden und nicht als Schutzsuchende
. Weitere Alternativen: Asylsuchende
,exilierte Menschen
, je nach Status auch Asylberechtigte
, geschützte Personen
uvm.
Weiterführende Begriffe: Asylmissbrauch, Asylantenschwemme, Flüchtlingsstrom, Wirtschaftsflüchtling
wären im eigentlichen Wortsinn eher Kritiker*innen der Asylgesetzgebung, wie z.B. der Residenzpflicht für Geflüchtete. Tatsächlich sind »Asylkritiker*in« oder »-gegner*in« oft Euphemismen für diejenigen, die sich rechtsextrem, rechtsradikal oder rassistisch gegen Geflüchtete äußern. Die Begriffe werden häufig als Selbstbezeichnungen von Rechtsextremen
, Rechtsradikalen
oder Rechtspopulist*innen benutzt. Da das Recht auf Asyl im Grundgesetz niedergeschrieben ist, kann dessen vollkommene Ablehnung als verfassungsfeindlich eingestuft werden. In der Berichterstattung können Menschen mit rechtsextremen Positionen als Rechtsextreme
bezeichnet werden. Die Nachrichtenagentur dpa verwendet die Begriffe Asylkritiker/Asylgegner seit Juli 2015 nicht mehr, weil sie beschönigend sind.
Weiterführende Begriffe: Asylbewerber*innen, Geschützte Personen, Abschiebung, Asyl und Flüchtlingsschutz, Bürgerlich
bezeichnet eine generell ablehnende Haltung gegenüber dem Islam und seinen Glaubensrichtungen, sowie gegenüber Menschen muslimischen Glaubens und ihren religiösen Praktiken. Im Gegensatz zu Islamophobie benennt Islamfeindlichkeit
eine aktive Ablehnung, keine diffuse Angst (Phobie, griechisch: Angst). Synonym kann auch der Begriff antimuslimischer Rassismus
verwendet werden, weil er verdeutlicht, dass es dabei weniger um Religionsfragen geht, sondern vielmehr um Ausgrenzung.
Weiterführende Begriffe: antimuslimischer Rassismus, Islamkritik, Kopftuch, Ideologien der Ungleichwertigkeit
ist ursprünglich ein historischer Begriff (analog zur Christianisierung). Re-Islamisierung
ist der Fachbegriff für eine wachsende Bedeutung islamischer Religionen in der heutigen Zeit. Als politisches Schlagwort verwendet, wird »Islamisierung« mit Radikalisierung
assoziiert. Dabei wird Muslim*innen unterstellt, den Islam generell radikal auszulegen oder extremistisch zu agieren. Nicht nur in rechtspopulistischen Kreisen ist der Begriff verbreitet, um vor einer vermeintlichen Überfremdung durch den Islam und seinen (mutmaßlichen) Anhänger*innen zu warnen. Der alarmistische Begriff sollte in der Berichterstattung nicht unreflektiert benutzt werden. Auf Deutschland bezogen wäre eine solche Gefahr durch die rund 6% Muslim*innen, die hier leben, vollkommen unrealistisch.
Weiterführende Begriffe: antimuslimischer Rassismus, Islamfeindlichkeit, Islamismus, Radikaler Islam, radikale Muslime, Salafismus, Salafisten
beschreibt die theologische, ethische oder politische Kritik am Islam und kann eine Form der Religionskritik sein. In öffentlichen Debatten werden jedoch oft auch antimuslimische
oder islamfeindliche
Äußerungen als Islamkritik bezeichnet, die weniger auf Fakten als auf Ressentiments beruhen und sich pauschal gegen Muslim*innen richten.
Weiterführende Begriffe: ||Antimuslimischer Rassismus
, Islamfeindlichkeit, Islamophobie, Islamophobie, Überfremdung
ist zynisch gemeint und stammt aus der rechtsextremen Szene. Der Begriff bezeichnet männliche Geflüchtete
. Er soll die radikale Ablehnung von Menschen mit internationaler Geschichte
ausdrücken und ist die zynische Auslegung eines Zitats von Sigmar Gabriel (SPD), der 2015 von einer kulturellen Bereicherung durch Geflüchtete sprach.
Weiterführende Begriffe: Überfremdung, Xenophobie
ist ein kolonial-rassistischer Begriff für Schwarze Menschen
. Im Sprachgebrauch findet er sich noch als N.-Kuss, vor allem aber als Alltagsbeleidigung. In (Kinder-)Literatur kommt er beispielsweise als N-Sklave oder N-König vor, wie in (älteren) Auflagen von Astrid Lindgrens Büchern. Die Abkürzung N-Wort
dient dazu, den rassistischen Begriff
nicht zu reproduzieren. Der Begriff sollte nicht ausgesprochen oder ausgeschrieben werden, da er nie neutral gemeint war, sondern in Rassentheorien sowie der Versklavung Schwarzer Menschen verwurzelt ist und Schwarze entwürdigt. Auch in Zitaten sollte darauf verzichtet werden oder eine Triggerwarnung vorangestellt werden: »Wir zeigen ein Archiv-Stück, in dem rassistische Begriffe vorkommen. Sie können verletzend oder retraumatisierend sein«. Das N-Wort nicht auszuformulieren zeigt, dass die Bedürfnisse Betroffener im Publikum ernst genommen werden.
Weiterführende Begriffe:Kolonialismus, Anti-Schwarzer Rassismus, M-Wort
Kurzform von Neo-Nationalsozialist*in. Neonazis
beziehen sich geistig, politisch sowie in der Symbolik und den Aktionsformen auf den Nationalsozialismus. Die neonazistische Szene pflegt das NS-Erbe sowie Traditionen von SA- und SS-Verbänden. Neonazismus
ist die radikalste und aggressivste Variante des heutigen Rechtsextremismus. Jeder Neonazi ist rechtsextrem
, aber nicht jeder Rechtsextreme
ist Neonazi. Viele Rechtsextreme beziehen sich nicht mehr auf den Nationalsozialismus und sind auch nicht mehr an den typischen Symbolen der 1990er Jahre zu erkennen (Glatze, Stiefel, Bomberjacke). Rassistische oder rechtsextreme Ideologien können in allen Spektren der Gesellschaft herrschen, z. B. bei selbsternannten Asylgegner*innen.
Weiterführende Begriffe: Ausländerhass, Fremdenfeindlichkeit, Extremismus, Hassverbrechen, Hasskriminalität, Ideologien der Ungleichwertigkeit, Neue Rechte, Rechtspopulist
beschreibt ein loses Netzwerk Rechtsextremer
, die sich seit den 1970er Jahren gegen Ideen der Aufklärung und der Gleichheit der Menschen richten und (im Gegensatz zu Neonazis) auf die Idee der Konservativen Revolution der Weimarer Republik berufen. Sie beabsichtigen eine Intellektualisierung des Rechtsextremismus, mit dem Ziel, das politische System in Deutschland grundlegend zu verändern. Wissenschaftlich betrachtet zählen die AfD und die Identitäre Bewegung nicht dazu, da die AfD sich nicht auf die Konservative Revolution bezieht und die Identitäre Bewegung keinen intellektuellen Ansatz verfolgt. Im öffentlichen Diskurs hingegen werden Organisationen wie die AfD oder die Identitäre Bewegung immer wieder der Neuen Rechten zugeordnet. Auch der Verfassungsschutz zählt die Identitäre Bewegung offiziell zum Spektrum der Neuen Rechten.
Weiterführende Begriffe: Ethnopluralismus, Extremismus, Neonazis, Rechtsradikale, Rechtspopulismus, Ideologien der Ungleichwertigkeit, Rassismus
benennt lt. Verfassungsschutz Bestrebungen, die sich gegen die im Grundgesetz verankerte Gleichheit der Menschen richten und universelle Menschenrechte ablehnen. Die ethnische Zugehörigkeit von Menschen wird in einem verfassungsfeindlichen, rechtsextremen Weltbild höher bewertet und individuelle Rechte treten zugunsten »volksgemeinschaftlicher« Konstrukte zurück. Weitere wesentliche Bestandteile sind neben Rassismus auch Antisemitismus und ein autoritäres Staatsverständnis. Oft wird damit lediglich das veraltete Bild typischer Neonazis der 1990er Jahre (Glatze, Stiefel, Bomberjacke) verbunden. Es gibt aber auch in der Mitte der Gesellschaft Menschen mit rechtsextremer und/oder neonazistischer Gesinnung. So können mit dem verallgemeinernden Begriff Rechtsextreme
auch Asylgegner*innen gemeint sein. Ebenfalls können manche Aussagen von Politiker*innen als rechtsextrem
eingeschätzt werden. Die AfD wird vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall geführt, einige Landesverbände sind gesichert rechtsextremistisch .
Weiterführende Begriffe: Ausländerhass/Fremdenfeindlichkeit, Extremismus, Hassverbrechen/Hasskriminalität, Islamfeindlichkeit, Neue Rechte, Rechtspopulismus, Rechtsradikal, Xenophobie
beschreibt eine zum Extremen neigende politisch-ideologische Einstellung, weit rechts der Mitte des politischen Spektrums. Oft verfolgen radikale Rechte
nationalistische und anti-liberale Ziele, um echte oder angebliche Probleme zu beseitigen und gesellschaftliche Verhältnisse grundlegend zu ändern. Dabei stellen Rechtsradikale
die Grundwerte unserer freiheitlichen Demokratie nicht generell in Frage – im Gegensatz zu Rechtsextremen, die klar verfassungsfeindlich sind (vgl. Radikalismus, Extremismus).
Weiterführende Begriffe: Rechtspopulismus
ist ein politisches Schlagwort, das von Rechtsextremen und teils auch in der Politik verwendet wird. Es dient meist als Argument gegen die multikulturelle Gesellschaft in Deutschland, z. B. in Debatten um den Bau von Moscheen. Dahinter steckt häufig eine völkisch-nationalistische Vorstellung, in der als nicht deutsch empfundene Menschen und ihre Kultur eine Gefahr für die »deutsche Identität«, das »Volk« oder die innere Sicherheit Deutschlands sind. Dass die Bundesrepublik bspw. wirtschaftlich von Einwanderung profitiert und sie sich demografisch positiv auswirkt, wird dabei ausgeblendet. »Überfremdung« wurde bereits 1993 zum Unwort des Jahres gewählt.
Weiterführende Begriffe: christlich-jüdisch, Ethnopluralismus, Gescheiterte Integration, Integration, Integrationsverweiger*in, Islamisierung, Kulturbereicherer, Kulturkreis, Neonazi, Parallelgesellschaft, Rechtsradikal