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Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau

Am 19. Februar 2020 tötete in Hanau ein Mann aus rassistischen Motiven neun Menschen mit Einwanderungsgeschichte, seine Mutter und sich selbst. Jährlich gedenken seitdem viele Menschen und Initiativen (allen voran die Initiative 19. Februar Hanau1) der Opfer, fordern die vollständige Aufklärung der Tat und setzen sich für den Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus ein.

Jahrestag des Terroranschlags in Halle

Bei einem antisemitischen Anschlag am 09. Oktober 2019 versuchte ein Rechtsextremist, in eine Synagoge in Halle zu gelangen und Juden*Jüdinnen zu töten. Es war der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur. Die Sicherheitstür der Synagoge verhinderte sein Eindringen und er erschoss daraufhin willkürlich eine Passantin und einen Besucher eines Imbisses1. Am 09. Oktober wird seitdem jährlich an diesen Anschlag erinnert.

Juden*Jüdinnen

sind dem rabbinischen Religionsgesetz nach alle, deren Mutter Jüdin ist. Weil es immer mehr gemischtkonfessionelle Ehen gibt, gilt z. B. bei progressiven Strömungen in den USA auch als jüdisch, wer einen jüdischen Vater hat und jüdisch erzogen wird. Ebenso ist es möglich, zum jüdischen Glauben zu konvertieren. Wer von Geburt an jüdisch ist, ist nicht automatisch religiös; viele Juden*Jüdinnen sind nicht gläubig, sehen sich aber als Teil der jüdischen Gemeinschaft – teilweise benennen sie das Judentum als ihre kulturelle Identität statt als ihre Religion. Einige gläubige Juden*Jüdinnen bezeichnen sich als Volk Israel. Es ist aber ein Irrtum, Juden*Jüdinnen, die in vielen Teilen der Welt leben, mit Israel*innen, also den Bürger*innen des multiethnischen Staates Israel, gleichzusetzen. »Jude« wird übrigens aus historischen Gründen nicht mit der Form »Jüd*innen« gegendert, sondern »Juden*Jüdinnen«1.

Weiterführende Begriffe: Aschkenasim, Sephardim