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Schwarz">Schwarz

ist eine Eigenbezeichnung, die viele afrodiasporische Menschen und Initiativen verwenden. Sie kommt aus dem englischsprachigen Rassismusdiskurs (»Black«). Auch hier geht es nicht um Hautfarbe, sondern um den Gegensatz zu weiß (vgl. PoC). Als politische Selbstbezeichnung wird Schwarz groß geschrieben – auch von immer mehr Medien. Seit Juli 2020 hat bspw. die New York Times die Großschreibung von »Black« in ihren redaktionellen Stilvorschriften festgelegt. Die spezifische Rassismuserfahrung, die Schwarze Menschen machen, wird als Anti-Schwarzer Rassismus bezeichnet. Siehe auch im Kapitel »Schwarze Menschen« ab Seite 41.

Weiterführende Begriffe: BPOC, People of Color, weiß, Hautfarbe

Schwarzafrika">Schwarzafrika

wird als Synonym für afrikanische Länder südlich der Sahara genutzt. Darin schwingt eine koloniale Vorstellung von Nordafrika als dem hochentwickelten weißeren Teil des afrikanischen Kontinents mit (ehemals »Weißafrika«) und der vermeintlich unterentwickelten, von Schwarzen Menschen bewohnten Region. Präziser ist es, die Länder zu benennen, die gemeint sind, oder die Region als südliches Afrika zu bezeichnen.

Weiterführende Begriffe: Afrika, Kolonialismus, ||Anti-Schwarzer Rassismus

Schwarzafrikaner*in">Schwarzafrikaner*in

ist eine rassistische Fremdbezeichnung für Schwarze Menschen. Bezeichnungen wie »Afrikaner*in« sind geografisch ungenau. Es empfiehlt sich, konkrete Herkunftsländer zu benennen – sofern die Nationalität inhaltlich relevant ist. In Beiträgen über Südafrika kann von Schwarzen Südafrikaner*innen und weißen Südafrikaner*innen gesprochen werden.

Weiterführende Begriffe: Afrika, Kolonialismus, ||Anti-Schwarzer Rassismus

Schwarze Diaspora">Schwarze Diaspora

(altgriech. »Zerstreuen«). Diaspora benennt vertriebene jüdische Gruppen. Abgeleitet davon steht Schwarze Diaspora für Schwarze Menschen, die nicht in den Herkunftsregionen ihrer Vorfahren leben. Außerdem gibt es nationale Diaspora-Gruppen, zum Beispiel bezeichnen sich Menschen mit ghanaischer Migrationsbiografie in Deutschland als ghanaische Diaspora. Der Begriff wird von vielen Gruppen Ausgewanderter oder von Glaubensgemeinschaften verwendet; so gibt es die polnische Diaspora, die alevitische Diaspora etc.

Weiterführende Begriffe: Afrika, Kolonialismus, Afrodeutsche

Schwarze Menschen, Schwarze*r">Schwarze Menschen, Schwarze*r

ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit beispielsweise afrikanischen, karibischen oder afro-US-amerikanischen Vorfahren. Schwarz wird in diesem Zusammenhang immer groß geschrieben, um deutlich zu machen, dass damit keine Hautfarbe beschrieben wird. Schwarz ist vielmehr eine politische Selbstbezeichnung, die gemeinsame Erfahrungen sowie die gesellschaftspolitische Position und die Lebensrealität von Menschen beschreibt, die von Anti-Schwarzem Rassismus betroffen sind.

Weiterführende Begriffe:BPOC People of Color, weiß, Hautfarbe, Afrodeutsche

People of Color

ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung, die nicht als weiß, deutsch und westlich wahrgenommen werden und sich selbst nicht so definieren. PoC (Singular Person of Color) sind nicht unbedingt Teil der afrikanischen Diaspora – ursprünglich ist der Begriff u.a. zur Solidarisierung mit Schwarzen Menschen entstanden. Schwarz, weiß und PoC sind dabei politische Begriffe. Es geht nicht um Hautfarben, sondern um die Benennung von Rassismus und den Machtverhältnissen in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft. Inzwischen wird häufiger von BPoC (Black and People of Color) gesprochen. Etwas seltener kommt hierzulande die Erweiterung BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) vor, die explizit auch indigene Menschen mit einbeziehen soll. Diese Begriffe werden teils kritisiert, weil damit sehr große und unterschiedliche Gruppen vermengt werden.
Weiterführende Begriffe: Afrodeutsche, Asiatische Deutsche Kanak*in, Latinx Secondos Schwarze Rom*nja, Sinti*zze,

Colorism

beschreibt eine spezifische Diskriminierungsform, die Schwarze mit dunklem Hautton (dark-skinned) abwertet. Colorism folgt einer kolonialen Farbhierarchie von dunkel nach hell, also von dark-skinned über light-skinned bis weißgelesen. Dark-skinned Schwarze sind stärker von Rassismus betroffen und medial weit weniger sichtbar. Colorism gibt es ebenso bei Menschen mit dunkleren oder helleren Hauttönen in Südasien oder in arabischen Ländern.

Weiterführende Begriffe:Kolonialismus, ||Anti-Schwarzer Rassismus, Schwarze Menschen

Dark-skinned

beschreibt eine Schwarze Person mit dunklem Hautton. Der englische Begriff ist nicht gleichbedeutend mit der deutschen Übersetzung dunkelhäutig (siehe dazu farbig). Dark-skinned Schwarze Menschen sind laut Studien 1 häufiger betroffen von rassistischer Gewalt und strukturellem Rassismus als light-skinned Personen.

Weiterführende Begriffe:  Colorism, Schwarze Menschen, Kolonialismus, ||Anti-Schwarzer Rassismus, hautfarbe

White Savior

(engl. weiße*r Retter*in) wird eine weiße Person genannt, die nicht-weißen Menschen auf eigennützige Weise Hilfe leistet, um sich selbst aufzuwerten. Die oft unbeabsichtigte, aber reale Folge ist eine Abwertung armer, nicht-weißer Menschen. Beispielhaft dafür sind Fotos oder Reiseberichte von Weißen und ihren Begegnungen mit Kindern in Armut. White Saviorism wird häufig bei internationalen Charity-Projekten kritisiert.

Weiterführende Begriffe: Afrika, ||Anti-Schwarzer Rassismus, Weiße Privilegien, BPoC

White Tears

(engl. weiße Tränen) Wenn weiße Menschen mit Rassismus und ihrem Weißsein konfrontiert werden, fühlen sie sich oft ungerecht behandelt und lenken mit den eigenen Emotionen von den Betroffenen ab. Dieses Verhalten wird als White Tears beschrieben.

Weiterführende Begriffe: Weiße Privilegien, Race, Hautfarbe

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