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Schwarzer Rassismus">Anti-Schwarzer Rassismus

richtet sich spezifisch gegen Schwarze Menschen und entstand systematisch mit der Versklavung sowie der Ausbeutung des afrikanischen Kontinents und seiner Bewohner*innen. Um die brutale Kolonialisierung zu legitimieren, erklärten Europäer*innen, darunter auch Wissenschaftler*innen, Schwarze zu minderwertigen Menschen. Das geschah besonders anhand physischer Eigenschaften, zum Beispiel der Körperform oder von Afrohaaren. Anti-Schwarzer Rassismus führt aufgrund dieser Sichtbarkeit des Schwarzseins, insbesondere bei dark-skinned Personen, zu regelmäßigen psychischen und physischen Gewalterfahrungen im privaten und öffentlichen Raum.

Weiterführende Begriffe:Afrika, Kolonialismus, Schwarze Menschen, N-Wort, M-Wort, Blackfacing

Race

wird oft fälschlich mit Rasse übersetzt. Der Begriff race hat im englischsprachigen Raum, besonders durch die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung, einen Bedeutungswandel vollzogen. Er beinhaltet das Wissen, dass es zwar keine Menschenrassen gibt, aber sehr wohl Rassismus aufgrund einer Kategorisierung in vermeintliche »Rassen«. Im Deutschen verweist der Begriff hingegen auf angeblich biologische Unterschiede zwischen weißen und Schwarzen Menschen. Je nach Zusammenhang könnte von (Menschen mit) Rassismuserfahrungen, von Schwarzer Diaspora oder vom Schwarzsein die Rede sein.

Weiterführende Begriffe: Kolonialismus, Anti-Schwarzer Rassismus

Racial Profiling

ist die Praxis, Menschen allein aufgrund von rassistischen oder anderen diskriminierenden Vorurteilen polizeilich zu kontrollieren. Obwohl Racial Profiling gesetzlich verboten ist, belegen wissenschaftliche Studien1, dass weiterhin solche »anlass- und verdachtsunabhängigen Personenkontrollen« praktiziert werden. Häufig übt auch Sicherheitspersonal Racial Profiling aus, wenn Schwarzen Menschen oder PoC Zugänge verwehrt werden, wie zu Diskotheken.

Weiterführende Begriffe: ||Der türkischstämmige Tatverdächtige, Anti-Schwarzer Rassismus, Hautfarbe

Texturism

ist die Hierarchisierung unterschiedlicher Typen von Afrohaaren. Haare, die eher dem weißen Schönheitsideal entsprechen, wie zum Beispiel größere Afrolocken, werden als »good hair« aufgewertet und gegenüber engen kleinen Locken (»bad hair«, »nappy hair«) bevorzugt. Schwarze Personen mit enger gelocktem Haar sind oft stärker von Anti-Schwarzem Rassismus betroffen. Meistens ist Texturism mit Colorism verbunden.

Weiterführende Begriffe: Featurism

Token

beschreibt eine*n Vertreter*in einer diskriminierten Gruppe, der*die benutzt wird, um nach außen Vielfalt vorzutäuschen oder diskriminierende Haltungen zu legitimieren. Muss also zum Beispiel auf der Firmenwebsite die einzige Schwarze Mitarbeiterin ganz vorn aufs Teamfoto oder werden Schwarze Schauspieler*innen in Filmen ausschließlich auf Nebenrollen reduziert, fungieren sie als Tokens. In ähnlichen Zusammenhängen ist Deutschland manchmal von »Quotenmigranten«, »-Schwarzen« oder »-frauen« die Rede.

Weiterführende Begriffe:BPOC, People of Color, Rassismus

Weiß gelesen

(engl. White Passing) ist eine Person mit meistens sehr heller Haut (light-skinned) und/oder wenig gelockten Haaren, die Schwarze Eltern oder Großeltern hat, und als weiß, also ohne afrodiasporische Migrationsgeschichte wahrgenommen wird. In ähnlichen Fällen können auch People of Color als weiß gelesen werden. Historisch konnte es große Vorteile bringen, für weiß gehalten zu werden und auch heute noch sind damit Privilegien verbunden (weiße Privilegien). Aber auch Weißgelesene können beispielsweise aufgrund ihrer Schwarzen Familie Rassismus erleben. Teilweise bezeichnen sie sich deshalb ebenfalls als Schwarz, PoC oder nicht-weiß.

Weiterführende Begriffe:BPOC, People of Color, Weiße Privilegien, Race, Hautfarbe

Weiße Fragilität

(engl. »White Fragility«) beschreibt die Reaktion vieler weißer Menschen, wenn Rassismus, ihr Weißsein und die damit verbundenen weißen Privilegien zur Sprache kommen. Dass weiße Menschen in der Gesellschaft besonderen Schutz und Sicherheit genießen, führt laut der Soziologin Robin Di Angelo1 zu einer fehlenden Notwendigkeit und Fähigkeit, sich (selbst-)kritisch mit Rassismus auseinanderzusetzen. Das wiederum hat typische Abwehrmechanismen zur Folge, wie Wut, Angst oder Schuld und Scham, die sich in solchen Situationen äußern.

Weitere Begriffe: ||Schwarz, BPOC, People of Color, Weiße Privilegien, Race, Hautfarbe

Weiße Privilegien

Weiße Privilegien sind gesellschaftliche Vorteile, die damit einhergehen, weiß zu sein, allen voran das Privileg, nicht rassistisch diskriminiert zu werden.

Weiterführende Begriffe: ||Schwarz, BPOC, People of Color, Race, Hautfarbe

Postkolonialismus

(engl. Postcolonial Studies) ist eine Forschungsrichtung, die davon ausgeht, dass die Geschichte des Kolonialismus mit den historischen Unabhängigkeitserklärungen nicht vorbei ist. Untersucht werden die Folgen von bis heute fortbestehenden kolonialen Denk- und Handlungsmustern. Ebenso stellt Postkolonialismus die Frage nach Reparationen, beispielsweise in Debatten um die Rückgabe kolonialer Raubgüter in deutschen Museen.

Weiterführende Begriffe: Neokolonialismus, Afrika

Stamm

Im Kolonialismus orientierten Europäer*innen sich oft an Begriffen, die in Zusammenhang mit der Antike und dem Frühmittelalter standen. In Anlehnung an germanische Völker wurden Gruppen auf dem afrikanischen und amerikanischen Kontinent einfach als »Stämme« pauschalisiert. Die Diversität Afrikas und Amerikas blieb unsichtbar und dies wirkt bis heute nach. Sinnvoller ist es, die zahlreichen Selbstbezeichnungen zu benutzen, wie zum Beispiel für die Gruppe der Fulbe aus Westafrika oder die Kayapó aus dem Amazonasbecken.

Weiterführende Begriffe: Exotismus

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