ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Migrationsgeschichte aus dem südost- zentral- und osteuropäischen Raum und/oder aus Regionen ehemalig unter sowjetischer Besatzung. Der Begriff entstand 2019 im Feld zivilgesellschaftlichen Engagements und wurde ursprünglich etabliert, um eine links-progressive Position zu beschreiben.
Er entstand aus dem Wunsch nach neuen Bezeichnungen, die die Gruppen in ihrer Verschiedenartigkeit berücksichtigen. Menschen, die aus den jeweiligen Regionen zugewandert sind, haben diverse multiethnische und -religiöse Identitäten. Fremdbezeichnungen wie “postsowjetisch” oder “aus dem Ostblock” empfehlen viele als verallgemeinernd und deswegen als nicht korrekt oder diskriminierend.
Gleichzeitig reproduzieren diese historisch belasteten Begriffe die Dominanz Russlands und damit Repression und Russifizierung während der sowjetischen Besatzung. Auch vor dem Hintergrund von Kriegshandlungen und Machtbestrebungen Russlands klingen Begriffe wie „postsowjetisch“ daher für viele nicht neutral.
Mit seiner schnellen Verbreitung über Social Media entwickelte sich die Bedeutung von Post-Ost weiter und löste sich zunehmend vom ursprünglichen linken Bezugsrahmen. In breiteren Diskursen wurde der Begriff teils unscharf oder synonym zu Bezeichnungen wie „postsowjetisch“ oder „russlanddeutsch“ verwendet. Die Bedeutung des Begriffs bleibt dynamisch und wird in Kunst, Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft kontinuierlich ausgehandelt.
Weiterführende Begriffe: Antislawismus / Antislawischer Rassismus, ||Russlanddeutsche, Kontingentflüchtlinge, Aussiedler*innen / Spätaussiedler*innen