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Othering beschreibt die Handlung, eine Gruppe oder Einzelperson als andersartig und fremd zu markieren und damit sich selbst oder die eigene Gruppe aufzuwerten. Der Begriff wird im Deutschen mit Veranderung übersetzt, in der deutschen Form aber kaum verwendet. Wissenschaftlich ist der Begriff vor allem von Gayatra C. Spivak geprägt worden1. Othering bildet oft eine Grundlage für Rassismus und andere Diskriminierungsformen.

Weiterführende Begriffe: Ausländische*r Mitbürger*in, Intersektionalität, Marginalisierung, Mikroaggressionen, Rassismus

Deutsche ohne Migrationshintergrund

ist der korrekte Gegensatz zu Menschen mit Migrationshintergrund. Ist nur von Deutschen die Rede, sind Deutsche mit Migrationshintergrund schließlich selten mitgemeint.

Weiterführende Begriffe: Autochthone Deutsche, Biodeutsche, Bundesrepublikaner*in Einheimische, ||Othering, Standard-Deutsche, Weiße Deutsche

Wir

kann missverständlich wirken, wenn beispielsweise von »wir Deutschen« die Rede ist, aber nur Deutsche ohne Migrationshintergrund gemeint sind. Als Alternative kann Mehrheitsbevölkerung passender sein – allerdings nicht überall, in Frankfurt am Main z. B. sind Menschen mit Migrationshintergrund bereits in der Mehrheit.
Weiterführende Begriffe: Aufnahmegesellschaft Bundesrepublikaner*in, Deutsche ohne Migrationshintergrund, Deutsche Staatsangehörigkeit, Deutsche, Mehrheitsgesellschaft, ||Othering

Ausländische*r Mitbürger*in

wird seit den 1970er Jahren als meistens wohlmeinende, jedoch widersprüchliche Bezeichnung für Menschen verwendet, die seit vielen Jahren hier leben und voraussichtlich bleiben werden. Soll die nicht-deutsche Staatsbürgerschaft betont werden, ist ausländische*r Bürger*in passender, da bei »Mit-Bürger*in« ein unnötiges »Othering« stattfindet, d.h. ein*e Mitbürger*in ist damit scheinbar anders als ein*e Bürger*in.
Weiterführende Begriffe: Allochthone, AusländerBindestrich-Deutsche, Deutsch-TürkenMenschen mit MigrationshintergrundMigrantenNeue Deutsche, Russlanddeutsche

Xenophilie

ist das Gegenteil von Xenophobie und beschreibt eine Neigung zu fremden Dingen oder Menschen. Beides ist allerdings eine Kategorisierung in »fremd« und »nicht fremd«.
Weiterführende Begriffe: ||Othering, Philosemitismus

Xenophobie

(griech. xeno, fremd) bezeichnet die ablehnende Haltung gegenüber einer Gruppe, die als fremd wahrgenommen wird, aber nicht automatisch fremd sein muss, wie zum Beispiel Afrodeutsche oder Muslim*innen. Xenophobie ist eine Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Der Begriff wird kritisiert, weil »Phobie« wörtlich übersetzt Angst bedeutet, es bei Xenophobie aber nicht um eine natürliche Angst geht, sondern um Feindlichkeit und Hass.
Weiterführende Begriffe: Fremdenfeindlichkeit, Hassverbrechen, Hasskriminalität, Ideologien der UngleichwertigkeitIslamophobie, Neonazi, ||Othering, RassismusRechtsextremismus, Überfremdung, Xenophilie

Mikroaggressionen

Die regelmäßigen, vermeintlich kleinen diskriminierenden Übergriffe, die Menschen in ihrem Alltag machen. Eine alltagsrassistische, angeblich harmlos gemeinte Frage wie »Wo kommst Du wirklich her?« mag in ihrer Singularität nicht so schlimm erscheinen, jedoch summiert sie sich mit den anderen rassistischen oder diskriminierenden Interaktionen, die marginalisierte Menschen erfahren, auf. Alice Hasters beschreibt sie als »Mückenstiche« – ein einzelner kann harmlos wirken, aber in Summe werden sie sehr schmerzhaft 1.

Weiterführende Begriffe: ||Othering, Rassismus

Heimatschutz

bezieht sich heute teils auf den Denkmalschutz (Schweiz) und ist ebenso ein militärischer Begriff. Er ist belastet, weil Neonazis ihn häufig nutzen (aus der neonazistischen Vereinigung »Thüringer Heimatschutz« ist der NSU entstanden). Zudem wird Heimatschutz von Rechtsradikalen und Rechtsextremen auch als Argument für mehr Umweltschutz und daraus folgend gegen Einwanderung vorgebracht, um die »deutsche Natur« zu erhalten.

Weiterführende Begriffe: Besorgte Bürger*innen, Bürgerlich (konservativ)