autochthon kommt aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß eingeboren, alteingesessen. Autochthone Deutsche
könnte dazu dienen, Deutsche ohne Migrationshintergrund
zu beschreiben, hat allerdings als kaum bekanntes Fremdwort wenig Aussicht, sich durchzusetzen.
Weiterführende Begriffe: Allochthone, Biodeutsche, Einheimische, Herkunftsdeutsche, Standarddeutsche, Weiße Deutsche
wurde vor einigen Jahren von »Migrationshintergründler*innen« als Gegenentwurf mit scherzhaft-provokantem Unterton in die Debatte gebracht und wird inzwischen aus Mangel an Alternativen mitunter ernsthaft verwendet. Viele so Bezeichnete lehnen den Begriff ab, weil in ihm die Vorstellung von Genetik mitschwingt. Die Deutung als Kürzel für Biografisch-Deutsche ist inzwischen verloren gegangen.
ist der korrekte Gegensatz zu Menschen mit Migrationshintergrund. Ist nur von Deutschen die Rede, sind Deutsche mit Migrationshintergrund schließlich selten mitgemeint.
Weiterführende Begriffe: Autochthone Deutsche, Biodeutsche, Bundesrepublikaner*in, Einheimische, Standard-Deutsche, Weiße Deutsche
erzeugt ein schiefes Bild, weil viele Eingewanderte und ihre Nachkommen
hier längst heimisch sind. Es weckt die Assoziation von fremdländischen Migrant*innen. In einem lockeren Kontext könnte es mit dem Gegensatz verwendet werden: Einheimische und Mehrheimische
.
ist umstritten. Wer allerdings »Deutsche mit türkischer Herkunft« sagt, müsste konsequenterweise auch Deutsche mit deutscher Herkunft
, sprich Herkunftsdeutsche
sagen.
sind laut Definition der Vereinten Nationen die Nachfahren der Menschen, die ein Gebiet bereits bewohnten, bevor sie von Gruppen aus anderen Teilen der Welt unterworfen, untergeordnet oder kolonialisiert wurden oder ihr Gebiet Teil eines Staates wurde. Bis heute sind sie nicht maßgeblich an den nationalen Regierungen der Länder beteiligt, in denen sie leben. Weltweit gibt es schätzungsweise etwa 370 Millionen Indigene in mehr als 70 Staaten. Indigene
ist als übergeordnetete Selbstbezeichnung akzeptiert. Ebenso kann in einem Bericht die bestimmte Gruppe beim Namen genannt werden, z. B. Cherokee
, Maya
, Tuareg
, Massai
usw. Unangebracht sind Begriffe wie »Ureinwohner«, »Eingeborene«, »Naturvolk«, »Indianer« etc.
Weiterführende Begriffe: BIPoC
in People of Color
beschreibt Deutsche ohne Migrationshintergrund und macht aufmerksam auf eine Normvorstellung, von der Deutsche mit Migrationshintergrund vermeintlich abweichen. Der Begriff wurde durch den Migrationspädagogen Paul Mecheril in die Debatte eingebracht, der auch den Begriff Copyright-Deutsche prägte.
Geht es um Zugehörigkeit, Teilhabe und Rassismus, ist immer öfter von Weißen die Rede. Häufig herrscht das Missverständnis, es ginge dabei um eine Hautfarbe. Tatsächlich meint weiß
eine gesellschaftspolitische Norm und Machtposition und wird deshalb in wissenschaftlichen Text oft klein und kursiv geschrieben. Der Begriff wird als Gegensatz zu People of Color und Schwarzen Menschen verwendet. Dabei müssen sich z.B. weiße Deutsche
nicht selbst als weiß oder privilegiert fühlen.