beschreibt Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze
, ohne das Schimpfwort Z*** zu reproduzieren, und wird deshalb von einigen Betroffenen bevorzugt. Der Begriff ist allerdings in der Kritik, weil er aussagt, dass Menschen diskriminiert werden, weil sie Rom*nja sind. Ursächlich dafür sind aber rassistische Einstellungen der Mehrheitsbevölkerung.
Weiterführende Begriffe: Antiziganismus, Deutsche Rom*nja, Gadje/Gadsche, Gadje-Rassismus, Nationalsozialistischer Genozid
wird in der männlichen Form oft als abfällige Bezeichnung für Menschen aus Südosteuropa verwendet, teils auch als Synonym für Rom*nja, die im Zuge der EU-Freizügigkeit nach Deutschland kommen. Die große Mehrheit der Menschen, die aus den EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien und Rumänien eingewandert sind, geht jedoch einer Arbeit nach oder studiert. Es handelt sich daher überwiegend um eine – für Deutschland profitable – Arbeitseinwanderung
bzw. Arbeitszuwanderung. Bei »Armutsmigration« wird vor allem eine vermeintliche Einwanderung in die Sozialsysteme betont, die gesetzlich aber ausgeschlossen ist.
Weiterführende Begriffe: Armutsflüchtlinge, Asylmissbrauch, Fremdarbeiter, Roma, Sinti, Wirtschaftsflüchtling, Zuwanderer
meint geografisch die Halbinsel Südosteuropas, zu der bspw. auch Griechenland gehört. Oft wird der Begriff in Zusammenhang mit Rom*nja gebracht, die in mehreren Ländern in Südosteuropa
eine große ethnische Minderheit sind. Er ist dann negativ besetzt und wird recht ungenau als Synonym für Bulgarien
und Rumänien
benutzt. In der Berichterstattung wird der Begriff zudem häufig im Kontext mit Armutszuwander*innen und Asylmissbrauch verwendet.
Weiterführende Begriffe: Sinti*zze. Rom*nja, Wir
wird in der Kriminalitätsberichterstattung häufig als Schlagwort verwendet, um mit dem Zusatz »aus Südosteuropa« einen Hinweis auf Rom*nja zu implizieren. Der Begriff sollte aber nur verwendet werden, wenn er juristisch angebracht ist. So definiert der Bundesgerichtshof eine Bande als »Zusammenschluss von mindestens drei Personen, die sich mit dem Willen verbunden haben, künftig für eine gewisse Dauer mehrere selbständige, im Einzelnen noch ungewisse Diebes- oder Raubtaten zu begehen«.
Weiterführende Begriffe: Clan, Clan-Kriminalität, Ausländerkriminalität
gehört zu den Begriffen, die ebenso wie die Schlagworte »Großfamilie« oder »Sippe« auch ohne einen Hinweis auf die Herkunft implizieren, dass es in einem Bericht um Eingewanderte und ihre Nachkommen oder Rom*nja geht. Weniger kulturalistisch und konkreter ist der Begriff kriminelle Bande
, wenn es sich tatsächlich um eine solche handelt.
Weiterführende Begriffe: Banden, Blutrache, Clan-Kriminalität, Ehrenmord, Mord im Namen einer vermeintlichen Ehre, Muslim*innen, Rom*nja, Sinti*zze
sind diejenigen Rom*nja, die nach Aufhebung der Leibeigenschaft in Ost- und Südosteuropa ab Mitte des 19. Jahrhunderts nach Deutschland eingewandert sind. Weitere Roma-Gruppen
sind in den 1960er Jahren als Gastarbeiter*innen und in den 1990er Jahren, nach dem Zerfall Jugoslawiens, als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.
Weiterführende Begriffe: Deutsche Sinti*zze & Rom*nja, Deutsche Staatsangehörigkeit, Displaced Person, Osteuropäischer Herkunft, Sinti*zze
sind eine nationale Minderheit
. Sprachforscher*innen verorten ihre ursprüngliche Herkunft in Indien und dem heutigen Pakistan. Laut Minderheitensekretariat leben ca. 60.000 Sinti*zze und 10.000 Rom*nja in Deutschland. Neben Deutsch sprechen sie als zweite Muttersprache häufig Romanes. Oft werden in der aktuellen Diskussion Einwander*innen aus Rumänien, Bulgarien oder Serbien irrtümlicherweise als »Sinti und Roma« bezeichnet. Auf sie würde gegebenenfalls nur die Bezeichnung Rom*nja zutreffen. Bei der Einwanderung nach Deutschland wird jedoch nur die Staatsangehörigkeit erfasst – es ist also nicht bekannt, welche Eingewanderten Angehörige der Minderheit sind.
Weiterführende Begriffe: Deutsche Rom*nja, Einwanderungsgesellschaft, Neue Deutsche, Osteuropäischer Herkunft
Gadje-Rassismus ist als Synonym von Antiziganismus im deutschsprachigen Raum verbreitet und betont, dass Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze
von Gadje (Bezeichnung für Nicht-Rom*nja auf Romanes) ausgeht.
leitet sich vom englischen Wort »Egyptian« ab und ist eine englische Fremdbezeichnung, mit der nomadische Gruppen beschrieben werden. Ähnlich wie das deutsche Z*** ist auch dieser Begriff negativ konnotiert. Er wird in englischsprachigen Ländern noch häufig verwendet. In Deutschland hält der Begriff in der Popkultur Einzug. Dabei wird ein romantisierendes Bild von Angehörigen der Roma-Minderheiten
propagiert.
Weiterführende Begriffe: Antiziganismus, Philoziganismus
oder auch »Fahrendes Volk« beruhen wie alle Begriffe, die Sinti*zze
und Rom*nja
als permanent in Bewegung lebende Gruppen darstellen, auf jahrhundertealten Klischees und werden von vielen Gruppenangehörigen als verletzend empfunden. Historisch gesehen diente das Bild umherziehender Außenseiter*innen dazu, Diskriminierung und gesetzliche Restriktionen zu legitimieren. Migrationsbewegungen durch Sinti*zze und Rom*nja beruhten in der Vergangenheit oft weniger auf einem selbstgewählten Lebenswandel als auf ökonomischen Zwängen und politischer Verfolgung. Zudem gab es jahrhundertelang Niederlassungsverbote für sie. Aktuelle Studien belegen, dass über 90 Prozent der europäischen Rom*nja sesshaft sind.
Weiterführende Begriffe: Antiziganismus, Traveller, Z***
ist sowohl Selbstbezeichnung als auch allgemeiner Sammelbegriff für eine heterogene Gruppe von Menschen, die vor gut 1000 Jahren aus Indien und dem heutigen Pakistan nach Europa gekommen sind. Sie bilden die größte ethnische Minderheit in Europa. Expert*innen sprechen häufig von Roma-Gruppen
oder Angehörigen der Roma-Minderheiten
, da es zahlreiche verschiedene Untergruppen gibt, die sich in Sprachen, Religionen und Gewohnheiten voneinander unterscheiden, bspw. Kalderasch
/ Kalderaš
/ Kalderara
, Kalé
/ Kale
/ Cale
oder Lovara
/ Lowara
. Im weiblichen Singular spricht man von Romni
(Plural: Romnja
), im männlichen von Rom
(Plural: Roma
).
Weiterführende Begriffe: Deutsche Sinti*zze und Rom*nja,Deutsche Rom*nja
So benannte Gruppen in Irland, Großbritannien und den USA wählen als Selbstbezeichnung meist den Begriff Pavee
. Sie haben eine andere Herkunft, Siedlungsgeschichte und Sprache als die europäischen Rom*nja und sprechen nicht Romanes, sondern Shelta. Dies weist zwar Merkmale des Romanes auf, beruht aber auf der irischen (gälischen) Sprache und dem Englischen. Ihre Diskriminierungsgeschichte ist der der europäischen Rom*nja sehr ähnlich.
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