ist seit dem Nationalsozialismus (»Rassengesetze«) ein Unwort in Deutschland, das im Sprachgebrauch nicht mehr üblich ist. Dennoch existiert es noch in zahlreichen Gesetzestexten wie dem Grundgesetz (»Niemand darf wegen … seiner Rasse … benachteiligt oder bevorzugt werden.«). Lange wurde in der Politik debattiert, den Begriff aus dem Grundgesetz zu streichen. Diese Bemühungen wurden jedoch 2024 eingestellt, u. a. wegen Einwände des Zentralrats der Juden und wegen mangelnder juristischer Alternativen. In der Berichterstattung taucht er mitunter auf, wenn Rassismus-Debatten aus den USA wiedergegeben werden. Doch Begriffe wie »Rassenunruhen« (race oder ethnic riots) oder »Rassenbeziehungen« (race relations) sollten nicht wortwörtlich übersetzt werden, weil der Begriff race in den USA anders als »Rasse« in Deutschland einen Bedeutungswandel durchlaufen hat. Alternativen wären auch Rassismus-Unruhen oder Unruhen wegen Rassismus-Vorwurf u. Ä.
Weiterführende Begriffe: Afrodeutsche, Ideologien der Ungleichwertigkeit, Ausländerhass, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Xenophobie
sind als Aussiedler*innen / Spätaussiedler*innen von 1950 bis heute nach Deutschland eingewanderte Menschen aus den Nachfolgestaaten der UdSSR. Ihre Vorfahren sind deutsche Siedler*innen, die sich in verschiedenen Regionen des russischen Zarenreiches angesiedelt hatten. Aufgrund starker Diskriminierungen infolge des 2. Weltkrieges – etwa Deportationen nach Sibirien oder Kasachstan – können sie eine Statusdeutscheneigenschaft bekommen und werden damit deutschen Staatsangehörigen formal gleichgestellt. Dennoch sind sie häufig von Antislawismus betroffen. Mit 2,7 Millionen in Deutschland lebenden Menschen sind sie eine der größten Gruppe von Eingewanderten in Deutschland. Bezeichnungen wie Deutsch-Russ*innen, Russisch- bzw. Kasachischstämmige werden teils als diskriminierend wahrgenommen und sind für Russlanddeutsche, die oft aus multiethnischen Familienzusammenhängen kommen, oft inkorrekt.
Noch im Etablierungsprozess ist die Selbstbezeichnung Post-Ost für Menschen, die selbst oder deren Vorfahren aus Staaten kommen, die in Deutschland pauschal als sog. »Ostblock« bezeichnet wurden und werden.
Weiterführende Begriffe: Deutsch-Türken, Bindestrich-Deutsche, Post-Ost, Aussiedler*innen / Spätaussiedler*innen