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Colorism

beschreibt eine spezifische Diskriminierungsform, die Schwarze mit dunklem Hautton (dark-skinned) abwertet. Colorism folgt einer kolonialen Farbhierarchie von dunkel nach hell, also von dark-skinned über light-skinned bis weißgelesen. Dark-skinned Schwarze sind stärker von Rassismus betroffen und medial weit weniger sichtbar. Colorism gibt es ebenso bei Menschen mit dunkleren oder helleren Hauttönen in Südasien oder in arabischen Ländern.

Weiterführende Begriffe:Kolonialismus, Anti-Schwarzer Rassismus, Schwarze Menschen

Dark-skinned

beschreibt eine Schwarze Person mit dunklem Hautton. Der englische Begriff ist nicht gleichbedeutend mit der deutschen Übersetzung dunkelhäutig (siehe dazu farbig). Dark-skinned Schwarze Menschen sind laut Studien 1 häufiger betroffen von rassistischer Gewalt und strukturellem Rassismus als light-skinned Personen.

Weiterführende Begriffe:  Colorism, Schwarze Menschen, Kolonialismus, Anti-Schwarzer Rassismus, hautfarbe

People of Color

ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung, die nicht als weiß, deutsch und westlich wahrgenommen werden und sich selbst nicht so definieren. PoC (Singular Person of Color) sind nicht unbedingt Teil der afrikanischen Diaspora – ursprünglich ist der Begriff u.a. zur Solidarisierung mit Schwarzen Menschen entstanden. Schwarz, weiß und PoC sind dabei politische Begriffe. Es geht nicht um Hautfarben, sondern um die Benennung von Rassismus und den Machtverhältnissen in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft. Inzwischen wird häufiger von BPoC (Black and People of Color) gesprochen. Etwas seltener kommt hierzulande die Erweiterung BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) vor, die explizit auch indigene Menschen mit einbeziehen soll. Diese Begriffe werden teils kritisiert, weil damit sehr große und unterschiedliche Gruppen vermengt werden.
Weiterführende Begriffe: Afrodeutsche, Asiatische Deutsche Kanak*in, Latinx Secondos Schwarze Rom*nja, Sinti*zze,

Schwarze Diaspora

(altgriech. »Zerstreuen«). Diaspora benennt vertriebene jüdische Gruppen. Abgeleitet davon steht Schwarze Diaspora für Schwarze Menschen, die nicht in den Herkunftsregionen ihrer Vorfahren leben. Außerdem gibt es nationale Diaspora-Gruppen, zum Beispiel bezeichnen sich Menschen mit ghanaischer Migrationsbiografie in Deutschland als ghanaische Diaspora. Der Begriff wird von vielen Gruppen Ausgewanderter oder von Glaubensgemeinschaften verwendet; so gibt es die polnische Diaspora, die alevitische Diaspora etc.

Weiterführende Begriffe: Afrika, Kolonialismus, Afrodeutsche

White Savior

(engl. weiße*r Retter*in) wird eine weiße Person genannt, die nicht-weißen Menschen auf eigennützige Weise Hilfe leistet, um sich selbst aufzuwerten. Die oft unbeabsichtigte, aber reale Folge ist eine Abwertung armer, nicht-weißer Menschen. Beispielhaft dafür sind Fotos oder Reiseberichte von Weißen und ihren Begegnungen mit Kindern in Armut. White Saviorism wird häufig bei internationalen Charity-Projekten kritisiert.

Weiterführende Begriffe: Afrika, Anti-Schwarzer Rassismus, Weiße Privilegien, BPoC

White Tears

(engl. weiße Tränen) Wenn weiße Menschen mit Rassismus und ihrem Weißsein konfrontiert werden, fühlen sie sich oft ungerecht behandelt und lenken mit den eigenen Emotionen von den Betroffenen ab. Dieses Verhalten wird als White Tears beschrieben.

Weiterführende Begriffe: Weiße Privilegien, Race, Hautfarbe