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Kartoffel

ist ein ironischer, umgangssprachlicher Begriff für Deutsche ohne Migrationshintergrund und ist aus der Annahme entstanden, in Deutschland würden besonders viele Kartoffeln verzehrt, was nur bedingt stimmt. Populär wurde »Kartoffel« als Zuschreibung in der Jugendsprache und Popkultur seit den frühen 00er Jahren. Mittlerweile haben sich vor allem deutsche Rapper*innen den Begriff als ironische Selbstbezeichnung angeeignet. Kartoffel ist im öffentlichen Diskurs meist humorvoll konnotiert. Trotzdem wird der Begriff von manchen als Beleidigung abgelehnt. Deutsche ohne Einwanderungsgeschichte, die sich als Ally gegen Rassismus einsetzen, werden außerdem liebevoll »Süßkartoffel« genannt 1.

Weiterführende Begriffe: Deutschenfeindlichkeit, Rassismus, wir,  weiß, Kartoffel-Rassismus, Biodeutsche, Deutsche

Kartoffel-Rassismus

ist ein Begriff, den die BILD-Zeitung 2021 nach einer Kontroverse um den Begriff »Süßkartoffel« prägte1. Er impliziert, das Wort Kartoffel sei ein Ausdruck von Rassismus gegen weiße Deutsche, ähnlich wie Deutschenfeindlichkeit. Tatsächlich kann »Kartoffel« durchaus als Beleidigung verwendet und empfunden werden, dennoch ist der Begriff nicht rassistisch. Er hat keinen Bezug zu strukturell verankerter Benachteiligung und weist nicht auf eine historisch gewachsene, diskriminierend verwendete Eigenschaft hin. Weiße Menschen wurden zu keiner Zeit aufgrund der Tatsache unterdrückt, dass sie weiß sind.

Weiterführende Begriffe:Biodeutsche, Wir