wird häufig als Synonym für Deutsche ohne Migrationshintergrund verwendet, wirkt dabei jedoch ausgrenzend, da Eingewanderte und ihre Nachkommen auch zu den Aufnehmenden gehören. Ein klärender Zusatz, wie multikulturelle
oder plurale Aufnahmegesellschaft
wäre sinnvoll, damit deutlich wird: Es sind die rund 83 Millionen Bürger*innen in Deutschland gemeint.
Weiterführende Begriffe: Autochthone Deutsche, Biodeutsche, Einwanderungsgesellschaft, Herkunftsdeutsche, Integration, Mehrheitsgesellschaft
Der Begriff soll die Kategorisierung von Asylsuchenden in solche mit guter/günstiger Bleibeperspektive und jene mit schlechter/geringer Bleibeperspektive zulassen. Letztere sind Menschen aus Ländern mit einer relativ hohen Anzahl von Asylsuchenden bei zugleich niedriger Schutzquote. Geflüchtete mit guter Bleibeperspektive erhalten einen schnelleren Zugang zu Sprach- und Integrationskursen. Die Einteilung in »gute« und »schlechte« Schutzsuchende läuft einem Grundgedanken des Asylrechts, der individuellen Prüfung der Fluchtgründe, zuwider.
Weiterführende Begriffe: Abschiebung, Einwander*innen, Geflüchtete
ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit Migrant*innen fällt und als Bringschuld der Einwander*innen gemeint ist. Wissenschaftler*innen dagegen verwenden ihn, um Sachverhalte zu beschreiben, wie Teilhabe und Zugang zu Arbeit oder Bildung. In diesem Sinn ist bspw. von Integrationspolitik oder Integrationsprojekten die Rede. In Politik und Berichterstattung kommen oft Formulierungen wie gescheiterte oder »gelungene Integration« vor; ebenso wie bei der Übertragung auf Personen (Integrationsverweiger*in) werden gesellschaftliche Probleme dadurch individualisiert und kulturalisiert. Alternativen: Teilhabe
, Chancengleichheit
, Inklusion
.
Weiterführende Begriffe: Ausländer, Einwanderungsgesellschaft, Mehrheitsgesellschaft, Parallelgesellschaft
ist ein gängiger Begriff, der missverständlich ist. Eigentlich müsste es heißen: Mehrheitsbevölkerung
, also die von gut 61 Millionen Deutschen ohne Migrationshintergrund. In einem faktischen Einwanderungsland funktionieren Bezeichnungen wie »die deutsche Gesellschaft« oder »die Gesellschaft in Deutschland« nicht als Synonym für Deutsche ohne Einwanderungsbezug , sondern müssen die plurale deutsche Gesellschaft adressieren. Da es inzwischen nicht mehr nur um Mehrheitsverhältnisse, sondern viel mehr um Machtverhältnisse geht, spricht man heute auch von Dominanzgesellschaft
.
Weiterführende Begriffe: Aufnahmegesellschaft, Autochthone Deutsche, Einheimische, Einwanderungsgesellschaft, Marginalisierung, Wir