erzeugt ein schiefes Bild, weil viele Eingewanderte und ihre Nachkommen
hier längst heimisch sind. Es weckt die Assoziation von fremdländischen Migrant*innen. In einem lockeren Kontext könnte es mit dem Gegensatz verwendet werden: Einheimische und Mehrheimische
.
sind laut Definition der Vereinten Nationen die Nachfahren der Menschen, die ein Gebiet bereits bewohnten, bevor sie von Gruppen aus anderen Teilen der Welt unterworfen, untergeordnet oder kolonialisiert wurden oder ihr Gebiet Teil eines Staates wurde. Bis heute sind sie nicht maßgeblich an den nationalen Regierungen der Länder beteiligt, in denen sie leben. Weltweit gibt es schätzungsweise etwa 370 Millionen Indigene in mehr als 70 Staaten. Indigene
ist als übergeordnetete Selbstbezeichnung akzeptiert. Ebenso kann in einem Bericht die bestimmte Gruppe beim Namen genannt werden, z. B. Cherokee
, Maya
, Tuareg
, Massai
usw. Unangebracht sind Begriffe wie »Ureinwohner«, »Eingeborene«, »Naturvolk«, »Indianer« etc.
Weiterführende Begriffe: BIPoC
in People of Color
Im Kolonialismus orientierten Europäer*innen sich oft an Begriffen, die in Zusammenhang mit der Antike und dem Frühmittelalter standen. In Anlehnung an germanische Völker wurden Gruppen auf dem afrikanischen und amerikanischen Kontinent einfach als »Stämme« pauschalisiert. Die Diversität Afrikas und Amerikas blieb unsichtbar und dies wirkt bis heute nach. Sinnvoller ist es, die zahlreichen Selbstbezeichnungen zu benutzen, wie zum Beispiel für die Gruppe der Fulbe
aus Westafrika oder die Kayapó
aus dem Amazonasbecken.
Weiterführende Begriffe: Exotismus