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Einheimische

erzeugt ein schiefes Bild, weil viele Eingewanderte und ihre Nachkommen hier längst heimisch sind. Es weckt die Assoziation von fremdländischen Migrant*innen.

Weiterführende Begriffe: Autochthone DeutscheBiodeutscheCopyright-DeutscheHeimat, HerkunftsdeutscheMehrheitsgesellschaftStandard-Deutsche

Indigene

sind laut Definition der Vereinten Nationen die Nachfahren der Menschen, die ein Gebiet bereits bewohnten, bevor sie von Gruppen aus anderen Teilen der Welt unterworfen, untergeordnet oder kolonialisiert wurden oder ihr Gebiet Teil eines Staates wurde. Bis heute sind sie nicht maßgeblich an den nationalen Regierungen der Länder beteiligt, in denen sie leben. Weltweit gibt es schätzungsweise etwa 370 Millionen Indigene in mehr als 70 Staaten. Indigene ist als übergeordnetete Selbstbezeichnung akzeptiert, allerdings argumentiert Yezenia León Mezu, dass der Begriff im Deutschen noch eine stärkere Anbindung an den kolonialistischen Begriff “Eingeborene” hat als das englische “Indigenous”1. In einem Bericht kann auch die bestimmte Gruppe beim Namen genannt werden, z. B. Cherokee, Maya, Tuareg, Massai usw. Unangebracht sind kolonialistische Fremdbezeichnungen wie »Ureinwohner«, »Eingeborene«, »Naturvolk«, »Indianer« etc.

Weiterführende Begriffe: BIPoC, Internationaler Tag der indigenen Bevölkerungen der Welt

Stamm

Im Kolonialismus orientierten Europäer*innen sich oft an Begriffen, die in Zusammenhang mit der Antike und dem Frühmittelalter standen. In Anlehnung an germanische Völker wurden Gruppen auf dem afrikanischen und amerikanischen Kontinent einfach als »Stämme« pauschalisiert. Die Diversität Afrikas und Amerikas blieb unsichtbar und dies wirkt bis heute nach. Sinnvoller ist es, die zahlreichen Selbstbezeichnungen zu benutzen, wie zum Beispiel für die Gruppe der Fulbe aus Westafrika oder die Kayapó aus dem Amazonasbecken.

Weiterführende Begriffe: Exotismus