ist eine Selbstbezeichnung von Schwarzen Menschen
in Deutschland, die sich Ende der 80er-Jahre entwickelt hat. Afrodeutsche
haben nicht zwingend eine afrikanische Einwanderungsgeschichte. Unabhängig vom Geburtstort der Eltern oder Großeltern sind die Teil der Schwarzen Diaspora. Um deutlich zu machen, dass Afrika kein Land, sondern ein Kontinent ist, bezeichnen sich manche auch als Afroeuropäer*in
.
Weiterführende Begriffe: Rasse, Schwarze, Weiße Deutsche
wird als politische Selbstbezeichnung von vielen asiatisch wahrgenommenen Menschen verwendet. Der Begriff bezieht sich explizit nicht auf bestimmte Länder, Kulturen oder geografische Grenzen. Es ist ein Sammelbegriff, mit dem sich eine Vielzahl Asiatischer Deutscher
gemeinsam positionieren und solidarisieren, um gegen Rassismus und für gesellschaftliche Teilhabe einzutreten. Der Antiasiatische Rassismus
in Zeiten der Corona-Pandemie zeigt dabei lediglich eine Facette existierender Rassismen gegen Asiatische Deutsche
Menschen auf. Als politische Selbstbezeichnung wird der Begriff Asiatische Deutsche und das Adjektiv Asiatisch-Deutsch großgeschrieben.
Weiterführende Begriffe: People of Color, Schwarze Deutsche, Antimuslimischer Rassismus, Migranten, Deutschtürken, Russlanddeutsche, Neue Deutsche
ist eine koloniale Fremdbezeichnung, die Schwarze Menschen
und People of Color
als Abweichung von der weißen »Norm« betrachtet und eine vermeintliche Hautfarbe beschreibt. Als rassistische Bezeichnung wird sie von vielen deshalb ebenso abgelehnt, wie der Begriff Dunkelhäutige. Zudem meint »Farbige« im Deutschen nicht das Gleiche, wie in den englischen Selbstbezeichnungen People of Color oder Black and People of Color (BPoC)
ausgesagt wird und ist deshalb nicht synonym verwendbar.
Weiterführende Begriffe: Rassismus, Afrodeutsche, Asiatische Deutsche, Indigene, Latinx, || Schwarze
ist als Bezeichnung dem Tierreich entlehnt und beruht auf der Rassentheorie. Der Begriff sollte nicht auf Menschen übertragen werden. Ist die Information relevant, kann die Herkunft der Eltern konkret benannt werden. »Mischling« ist nicht gleichbedeutend mit mixed
.
wird oft fälschlich mit Rasse übersetzt. Der Begriff race
hat im englischsprachigen Raum, besonders durch die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung, einen Bedeutungswandel vollzogen. Er beinhaltet das Wissen, dass es zwar keine Menschenrassen gibt, aber sehr wohl Rassismus aufgrund einer Kategorisierung in vermeintliche »Rassen«. Im Deutschen verweist der Begriff hingegen auf angeblich biologische Unterschiede zwischen weißen und Schwarzen Menschen. Je nach Zusammenhang könnte von (Menschen mit) Rassismuserfahrungen
, von Schwarzer Diaspora
oder vom Schwarzsein
die Rede sein.
Weiterführende Begriffe: Kolonialismus, Anti-Schwarzer Rassismus
ist seit dem Nationalsozialismus (»Rassengesetze«) ein Unwort in Deutschland, das im Sprachgebrauch nicht mehr üblich ist. Dennoch existiert es noch in zahlreichen Gesetzestexten wie dem Grundgesetz (»Niemand darf wegen … seiner Rasse … benachteiligt oder bevorzugt werden.«). Derzeit wird in der Politik debattiert, den Begriff »Rasse« aus dem Grundgesetz zu streichen. In der Berichterstattung taucht er mitunter auf, wenn Rassismus-Debatten
aus den USA wiedergegeben werden. Doch Begriffe wie »Rassenunruhen« (race oder ethnic riots) oder »Rassenbeziehungen« (race relations) sollten nicht wortwörtlich übersetzt werden, weil der Begriff race
in den USA anders als »Rasse« in Deutschland einen Bedeutungswandel durchlaufen hat. Alternativen wären auch Rassismus-Unruhen
oder Unruhen wegen Rassismus-Vorwurf
u. Ä.
ist eine Eigenbezeichnung, die viele afrodiasporische Menschen und Initiativen verwenden. Sie kommt aus dem englischsprachigen Rassismusdiskurs (»Black«). Auch hier geht es nicht um Hautfarbe, sondern um den Gegensatz zu weiß (vgl. PoC). Als politische Selbstbezeichnung wird Schwarz groß geschrieben – auch von immer mehr Medien. Seit Juli 2020 hat bspw. die New York Times die Großschreibung von »Black« in ihren redaktionellen Stilvorschriften festgelegt. Die spezifische Rassismuserfahrung, die Schwarze Menschen machen, wird als Anti-Schwarzer Rassismus
bezeichnet. Siehe auch im Kapitel »Schwarze Menschen« ab Seite 41.
Weiterführende Begriffe: BPOC, People of Color, weiß, Hautfarbe
ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit beispielsweise afrikanischen, karibischen oder afro-US-amerikanischen Vorfahren. Schwarz
wird in diesem Zusammenhang immer groß geschrieben, um deutlich zu machen, dass damit keine Hautfarbe beschrieben wird. Schwarz ist vielmehr eine politische Selbstbezeichnung, die gemeinsame Erfahrungen sowie die gesellschaftspolitische Position und die Lebensrealität von Menschen beschreibt, die von Anti-Schwarzem Rassismus betroffen sind.
Weiterführende Begriffe:BPOC People of Color, weiß, Hautfarbe, Afrodeutsche
Geht es um Zugehörigkeit, Teilhabe und Rassismus, ist immer öfter von Weißen die Rede. Häufig herrscht das Missverständnis, es ginge dabei um eine Hautfarbe. Tatsächlich meint weiß
eine gesellschaftspolitische Norm und Machtposition und wird deshalb in wissenschaftlichen Text oft klein und kursiv geschrieben. Der Begriff wird als Gegensatz zu People of Color und Schwarzen Menschen verwendet. Dabei müssen sich z.B. weiße Deutsche
nicht selbst als weiß oder privilegiert fühlen.