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Bindestrich-Deutsche

wird manchmal als Selbstbezeichnung von Menschen mit internationaler Geschichte benutzt. Er spielt auf Bezeichnungen wie Deutsch-Türk*in an, benennt einerseits ein Zugehörigkeitsgefühl zu mehr als einer Kultur und spiegelt andererseits die Unterstellung wider, dass eingewanderte Menschen keine »echten« Deutschen seien.

Weiterführende Begriffe: Russlanddeutsche, Standard-Deutsche

Fremdarbeiter*in

ist eine Bezeichnung für Arbeitsmigrant*innen, die immer noch hin und wieder in Boulevard-Medien auftaucht – dann allerdings ohne Genderstern. Sie ist seit der NS-Zeit historisch belastet und sollte nur mit einer entsprechenden geschichtlichen Einordnung verwendet werden. Als Alternative eignen sich Arbeitseinwander*in, migrantische*r Arbeiter*in oder arbeitsmarktbezogene Einwander*innen / Zuwander*innen (Fachsprache).
Weiterführende Begriffe: AusländerGastarbeiter, Menschen aus EinwandererfamilienMenschen mit MigrationshintergrundMigranten

Gastarbeiter

wurden männliche wie weibliche Arbeitseinwander*innen genannt, die seit den 1950er Jahren durch bilaterale Verträge zur Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland kamen. Im Wort »Gast« schwang mit, dass die Eingewanderten nicht bleiben sollten. Der Begriff ist inzwischen veraltet, wird manchmal aber noch zur Selbstbezeichnung gebraucht, z.B. als »Gastarbeiterkind«. Die wissenschaftliche Literatur ist dazu übergegangen, ihn mit dem Zusatz »sogenannte Gastarbeiter« zu versehen.

Weiterführende Begriffe: AusländerDrittstaatsangehörigeEinwanderer und ihre NachkommenFremdarbeiter*in, Menschen aus Einwandererfamilien, Menschen mit Migrationshintergrund

Menschen aus eingewanderten Familien

beschreibt keine statistische Größe, sondern das, worum es geht: um Menschen und ihre Familien, die eingewandert sind.
Weiterführende Begriffe: Einwanderer, Einwanderer und ihre Nachkommen,  Menschen mit internationaler GeschichteMenschen mit Migrationshintergrund