BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) ist eine Selbstbezeichnung von und für Menschen mit Rassismuserfahrungen. People of Color (Singular Person of Color) steht für Menschen, die nicht als weiß, deutsch und westlich wahrgenommen werden und sich selbst nicht so definieren. Black benennt Schwarze Menschen mit Rassismuserfahrungen explizit und schließt sie mit ein. Indigenous beschreibt eine ebenfalls heterogene Gruppe von Menschen, die sich v. a. durch die Merkmale Selbstzuschreibung, Ortsgebundenheit und Traditionsverbundenheit sowie koloniale Gewalterfahrungen verbinden. Bei den Begriffen Schwarz, weiß und PoC geht es um die Benennung von Rassismus und den Machtverhältnissen in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft, nicht um Hautfarben. Der Begriff BIPoC hat sich als Selbstbezeichnung im rassismuskritischen Diskurs inzwischen etabliert, wird jedoch auch kritisiert, weil darin sehr heterogene Gruppen ohne Differenzierung vermengt werden.
Weiterführende Begriffe: Schwarze Menschen, Indigene, Einwanderungsgesellschaft, weiß, Wir
ist ein Fachbegriff für die politische Bedeutung von Afrohaaren. Schwarze Menschen erfahren seit der Kolonialzeit aufgrund ihrer Afrohaare rassistische Diskriminierung – in Deutschland zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt. In den USA war das Tragen von Dreadlocks im Militär oder auf manchen Schulen verboten. Erst seit 2019 gibt es Gesetze gegen diese Verbote. Schwarze Menschen tragen ihre natürlichen Haare teilweise als politisches Statement und nehmen die damit einhergehende Diskriminierung in auf.
Weiterführende Begriffe: Texturism
,Schwarze Menschen, Anti-Schwarzer Rassismus, Blackfishing, Kolonialismus
Der Black History Month ist im Februar und besteht aus einer Reihe von Aktionen, Veröffentlichungen und Veranstaltungen, um Schwarze Geschichte zu würdigen und Schwarzes Leben zu feiern. Dabei geht es um Wissen, Gedenken und Empowerment
. Ursprünglich Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA begonnen, wird der Black History Month seit den 1990er Jahren auch in Deutschland veranstaltet .
Weiterführende Begriffe: BIPoC, Schwarz
Name einer Stiftung und Slogan einer globalen Schwarzen Widerstandsbewegung, die für das Leben und Überleben von Schwarzen Menschen kämpft. Die Bewegung begann ursprünglich 2013 in den USA und setzt sich v. a. gegen rassistische (Polizei-)Gewalt an Schwarzen Menschen ein. In der breiten Öffentlichkeit Deutschlands ist Black Lives Matter im Jahr 2020 nach dem Mord an George Floyd und den darauffolgenden Massenprotesten angekommen.
Weiterführende Begriffe: BIPoC, Schwarz
ist eine rassistische und koloniale Bühnenpraxis, bei der meist weiße Darsteller*innen Karikaturen Schwarzer Menschen spielen. Das Konzept geht zurück auf US-amerikanische »Minstrel Shows« des 18. und 19. Jh. Dabei wurden Sprache, Tanz und Musik Schwarzer Menschen von Weißen mit angemaltem Gesicht und übertrieben dicken roten Lippen karikiert. In Deutschland gibt es erst seit wenigen Jahren eine öffentliche Debatte über Fälle von Blackfacing
. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) empfiehlt, dass Sternsinger beim Dreikönigssingen keine schwarze Schminke mehr benutzen sollten. In der Faschings- und Karnevalszeit ist Blackfacing jedoch nach wie vor üblich. Asiatische Menschen sehen sich durch Yellowfacing
ähnlicher Diskriminierung ausgesetzt.
Weiterführende Begriffe: Schwarze Menschen, Anti-Schwarzer Rassismus, Blackfishing, Kolonialismus
ist, wenn nicht-Schwarze Menschen sich optisch verändern, um als Schwarze wahrgenommen zu werden. Manche Frauen schminken sich etwa dunkle Haut, überzeichnen Lippen und Nase oder tragen ihre Haare wie Schwarze Menschen. Blackfishing
ist eine Zusammensetzung aus dem Begriff »catfishing«, der beschreibt, dass eine Person auf Social Media eine andere Identität vortäuscht, und Blackfacing.
Weiterführende Begriffe: kulturelle Aneignung, Schwarze Menschen, Blackfacing, Anti-Schwarzer Rassismus, Kolonialismus