taucht – kaum in gegenderter Form, aber als »Ausländer mit deutschem Pass« – erstaunlicherweise immer wieder auf, ist sachlich falsch und als diskriminierender Widerspruch zu sehen. Vermutlich sind damit Deutsche mit internationaler Geschichte
, also mit eigener Einwanderungserfahrung oder Migrationshintergrund gemeint.
Weiterführende Begriffe: Einwander*innen, Einwanderer und ihre Nachkommen, Menschen aus eingewanderten Familien, Menschen mit internationaler Geschichte, Migrant*innen, Neue Deutsche, Passdeutsche, Zuwander*innen
Das Fachwort dafür ist Mehrstaatigkeit
und beschreibt den Besitz von zwei oder mehr Staatsangehörigkeiten. Dazu kommt es z. B., wenn ein Kind nach dem Abstammungsprinzip automatisch die unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten beider Elternteile erhält. Bis 2024 sollte bei Einbürgerungen in Deutschland Mehrstaatigkeit vermieden werden, es gab allerdings viele Ausnahmen: z. B. für EU-Bürger*innen, Schweizer*innen, US-Amerikaner*innen, Argentinier*innen etc. Von 2000 bis 2024 erhielten auch in Deutschland geborene Kinder von Ausländer*innen neben der Staatsangehörigkeit ihrer Eltern die deutsche, allerdings galt die Optionspflicht. Mit einem neuen Gesetz vom 27.06.2024 ist die doppelte Staatsangehörigkeit generell ermöglicht worden. Bei der Beschreibung von Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft ist es sinnvoll, ihren Lebensmittelpunkt zu betonen, also z. B. Türkei-Deutsche statt Deutsch-Türk*innen etc., ähnlich wie bei Russlanddeutschen
.
Weiterführende Begriffe: Aussiedler / Spätaussiedler, Bindestrich-Deutsche, Einbürgerung, Deutsche Staatsangehörigkeit, Deutsch-Türk*in, Russlanddeutsche