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Neo-Muslim*innen

beschreibt eine in Deutschland sozialisierte und selbstbewusste muslimische Generation, in die auch Konvertit*innen inbegriffen sind. Nach Eren Güvercin beziehen sich »Neo-Moslems« auf die fünf Säulen des Islam (Glaubensbekenntnis, Fasten, tägliches Gebet, Pilgerfahrt nach Mekka, Abgabe an Bedürftige und Arme) und sind gesellschaftlich, kulturell oder politisch engagiert1. Neo-Muslim*innen ist mehr ein spielerischer Begriff als eine feste Kategorie.
Weiterführende Begriffe: Euro-MuslimeKulturmuslimePop-Muslime, MuslimeSäkulare Muslime, Liberale Muslime

Pop-Dschihadismus

bezeichnet eine radikale Jugendsubkultur des Dschihadismus in Einwanderungsländern wie Deutschland. Charakteristisch sind moderne Elemente der Popkultur, die für eine eher weltliche und politische Propaganda genutzt werden, im Unterschied zu den stärker theologisch fundierten Argumentationsmustern, etwa im politischen Salafismus. Instrumente dieser Propaganda sind neue Medien, Filmclips im Stil von Musikvideos oder T-Shirts mit entsprechenden Insignien. Meist männliche Vorbilder vermitteln orientierungslosen Jugendlichen einen neuen Lebenssinn, in dem Gruppenzugehörigkeit, ähnlich wie bei Neonazi-Kameradschaften, wichtig ist.1 Religiöse Inhalte dienen im Pop-Dschihadismus nur als Begründungsmuster, vor allem haben das Paradies-Versprechen und ein vermeintlich sündenloses Leben große Bedeutung. Anhänger*innen des Pop-Dschihadismus sind Jugendliche aller Schichten und Nationalitäten. Sie werden teils schnell militant und zu Kämpfer*innen des IS.
Weiterführende Begriffe: Pop-Muslim*innenradikale Muslim*innen