Identitätspolitik beschreibt ursprünglich die Selbstermächtigung marginalisierter Gruppen, die für ihre Interessen einstehen. Der Begriff wurde in den 1970er Jahren vom Combahee River Collective, einem Kollektiv von Schwarzen, lesbischen Frauen, geprägt. Sie sahen sich in Politik und Aktivismus weder von weißen Frauen noch von Schwarzen Männern vertreten und nutzten den Begriff, um die Selbstermächtigung Schwarzer, lesbischer Frauen zu beschreiben1 (s. a. Intersektionalität). Im Sinne progressiver Identitätspolitik soll sich Politik an den Bedürfnissen der marginalisierten, unterdrückten und prekär lebenden Mitglieder der Gesellschaft orientieren und damit Chancengleichheit für alle erreichen2. Der Begriff ist in den letzten Jahren öffentlich viel diskutiert und rechtsradikal vereinnahmt worden. Progressiver Identitätspolitik wird vorgeworfen, sie ginge mit den Forderungen nach Gerechtigkeit zu weit und spalte die Gesellschaft3.
Weiterführende Begriffe: Intersektionalität, Marginalisierung