ist sowohl Selbstbezeichnung als auch allgemeiner Sammelbegriff für eine heterogene Gruppe von Menschen, die vor gut 1000 Jahren aus Indien und dem heutigen Pakistan nach Europa gekommen sind. Sie bilden die größte ethnische Minderheit in Europa. Expert*innen sprechen häufig von Roma-Gruppen
oder Angehörigen der Roma-Minderheiten
, da es zahlreiche verschiedene Untergruppen gibt, die sich in Sprachen, Religionen und Gewohnheiten voneinander unterscheiden, bspw. Kalderasch
/ Kalderaš
/ Kalderara
, Kalé
/ Kale
/ Cale
oder Lovara
/ Lowara
. Im weiblichen Singular spricht man von Romni
(Plural: Romnja
), im männlichen von Rom
(Plural: Roma
).
Weiterführende Begriffe: Deutsche Sinti*zze und Rom*nja,Deutsche Rom*nja
(8. April) ist ein internationaler Aktionstag, der ein Bewusstsein für die Belange der Sinti*zze und Rom*nja schaffen sowie auf deren anhaltende Verfolgung und Diskriminierung aufmerksam machen will. Der Weltromatag erinnert darüber hinaus an die Anfänge der Bürgerrechtsbewegung, die am 8. April 1971 in London bei einem Treffen internationaler Vertreter*innen der Roma-Minderheiten ihren Lauf nahm. Auf dem Kongress haben sich die Teilnehmer*innen nicht nur für die Eigenbezeichnung Rom*nja entschieden, sondern auch eine gemeinsame Flagge und Hymne als Symbole der Bewegung gewählt.
Weiterführende Begriffe:
(Alternativbezeichnung: Roman
, Romani
) ist die Sprache der Rom*nja. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich in den jeweiligen Heimatländern unterschiedliche Romanes-Sprachen entwickelt. In Deutschland ist die Minderheitensprache Romanes
neben Deutsch häufig die zweite Muttersprache der Angehörigen der Minderheit und ein wesentlicher Teil ihrer kulturellen Identität. Das Romanes ist mit der altindischen Hochsprache Sanskrit verwandt. Durch die Verfolgung im Nationalsozialismus, durch Zwangsassimilierung in anderen Ländern und die fortgesetzte Diskriminierung nach 1945 ist das Romanes heute in seinem Fortbestand gefährdet.
Weiterführende Begriffe:
In Rumänien bilden die Rom*nja nach den Ungar*innen die zweitgrößte Minderheit. Zwar gibt es keine konkreten Zahlen, schätzungsweise leben dort aber zwischen zwei und fünf Millionen Rom*nja. Sie erfahren seit vielen Jahren schwere Repressionen, so waren Rom*nja bis ins 19. Jahrhundert in Rumänien versklavt. Bis heute sind sie betroffen von Übergriffen und körperlicher Gewalt sowie auch einer generellen Ausgrenzung aus den Sozialsystemen – die ohnehin kaum vorhanden sind.
Weiterführende Begriffe: Bulgarien