autochthon kommt aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß eingeboren, alteingesessen. Autochthone Deutsche
könnte dazu dienen, Deutsche ohne Migrationshintergrund
zu beschreiben, hat allerdings als kaum bekanntes Fremdwort wenig Aussicht, sich durchzusetzen.
wurde vor einigen Jahren von »Migrationshintergründler*innen« als Gegenentwurf mit scherzhaft-provokantem Unterton in die Debatte gebracht und wird inzwischen aus Mangel an Alternativen mitunter ernsthaft verwendet. Viele so Bezeichnete lehnen den Begriff ab, weil in ihm die Vorstellung von Genetik mitschwingt. Die Deutung als Kürzel für Biografisch-Deutsche ist inzwischen verloren gegangen.
steht für deutsche Staatsangehörige
. Als Adjektiv oder Substantiv sollte der Begriff nicht dazu dienen, eine ethnische Zugehörigkeit und damit nur die standard-deutsche
Bevölkerung zu beschreiben. Denn: Jede*r fünfte Deutsche hat einen Migrationshintergrund. Und ihr Anteil wächst: Seit dem jahr 2000 erhalten in Deutschland geborene Kinder von Ausländern (in der Regel) automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit.
ist der korrekte Gegensatz zu Menschen mit Migrationshintergrund. Ist nur von „Deutschen“ die Rede, sind Deutsche mit Migrationshintergrund schließlich selten mitgemeint.
erzeugt ein schiefes Bild, weil viele Eingewanderte und ihre Kinder
hier längst heimisch sind. Es weckt die Assoziation von fremdländischen Migranten. In einem lockeren Kontext könnte es mit dem Gegensatz verwendet werden: Einheimische und Mehrheimische
.
ist umstritten. Wer allerdings »Deutsche mit türkischer Herkunft« sagt, müsste konsequenterweise auch Deutsche mit deutscher Herkunft
, sprich Herkunftsdeutsche
sagen.
ist ein gängiger Begriff, der missverständlich ist. Eigentlich müsste es heißen: Mehrheitsbevölkerung
, also die von gut 61 Millionen Deutschen ohne Migrationshintergrund. In einem faktischen Einwanderungsland funktionieren Bezeichnungen wie »die deutsche Gesellschaft« oder »die Gesellschaft in Deutschland« nicht als Synonym für Deutsche ohne Einwanderungsbezug.
beschreibt Deutsche ohne Migrationshintergrund
und macht aufmerksam auf eine Norm-Vorstellung, von der Deutsche mit Migrationshintergrund vermeintlich abweichen. Der Begriff wurde durch den Migrationspädagogen Paul Mecheril in die Debatte eingebracht. Er prägte auch den Begriff Copyright-Deutsche.
Geht es um Zugehörigkeit, Teilhabe und Rassismus, ist immer öfter von Weißen die Rede. Häufig herrscht das Missverständnis, es ginge dabei um eine Hautfarbe. Tatsächlich meint weiß
eine gesellschaftspolitische Norm und Machtposition und wird deshalb in wissenschaftlichen Text oft klein und kursiv geschrieben. Der Begriff wird als Gegensatz zu People of Color und Schwarzen Menschen verwendet. Dabei müssen sich z.B. weiße Deutsche
nicht selbst als weiß oder privilegiert fühlen.
kann missverständlich wirken, wenn beispielsweise von »wir Deutschen« die Rede ist, aber nur Deutsche ohne Migrationshintergrund gemeint sind. Als Alternative kann Herkunftsdeutsche passender sein.