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Asiatische Deutsche

wird als politische Selbstbezeichnung von vielen asiatisch wahrgenommenen Menschen verwendet. Der Begriff bezieht sich explizit nicht auf bestimmte Länder, Kulturen oder geografische Grenzen. Es ist ein Sammelbegriff, mit dem sich eine Vielzahl Asiatischer Deutscher gemeinsam positionieren und solidarisieren, um gegen Rassismus und für gesellschaftliche Teilhabe einzutreten. Der Antiasiatische Rassismus in Zeiten der Corona-Pandemie zeigt dabei lediglich eine Facette existierender Rassismen gegen Asiatische Deutsche Menschen auf. Als politische Selbstbezeichnung wird der Begriff Asiatische Deutsche und das Adjektiv Asiatisch-Deutsch großgeschrieben.

Weiterführende Begriffe: People of ColorSchwarze Deutsche, Antimuslimischer Rassismus, Migranten, Deutschtürken, Russlanddeutsche, Neue Deutsche

Farbig / Farbige

ist eine koloniale Fremdbezeichnung, die Schwarze Menschen und People of Color als Abweichung von der weißen »Norm« betrachtet und eine vermeintliche Hautfarbe beschreibt. Als rassistische Bezeichnung wird sie von vielen deshalb ebenso abgelehnt, wie der Begriff Dunkelhäutige. Zudem meint »Farbige« im Deutschen nicht das Gleiche, wie in den englischen Selbstbezeichnungen People of Color oder Black and People of Color (BPoC) ausgesagt wird und ist deshalb nicht synonym verwendbar.

Weiterführende Begriffe: Rassismus, Afrodeutsche, || Asiatische Deutsche, Indigene, Latinx, || Schwarze

BPoC">BPoC

ist das Akronym für Black and People of Color. Die erweiterte Selbstbezeichnung BPoC soll Schwarze Menschen mit Rassismuserfahrungen mit einschliessen und sie explizit benennen. Der Begriff wird jedoch kritisiert, weil darin sehr heterogene Gruppen ohne Differenzierung vermengt werden.

Weiterführende Begriffe: People of Color, Schwarze Menschen, Einwanderungsgesellschaft, weiß, Wir

Schwarz

ist eine Eigenbezeichnung, die viele afrodiasporische Menschen und Initiativen verwenden. Sie kommt aus dem englischsprachigen Rassismusdiskurs (»Black«). Auch hier geht es nicht um Hautfarbe, sondern um den Gegensatz zu weiß (vgl. PoC). Als politische Selbstbezeichnung wird Schwarz groß geschrieben – auch von immer mehr Medien. Seit Juli 2020 hat bspw. die New York Times die Großschreibung von »Black« in ihren redaktionellen Stilvorschriften festgelegt. Die spezifische Rassismuserfahrung, die Schwarze Menschen machen, wird als Anti-Schwarzer Rassismus bezeichnet. Siehe auch im Kapitel »Schwarze Menschen« ab Seite 41.

Weiterführende Begriffe: BPOC, People of Color, weiß, Hautfarbe

Schwarze Menschen, Schwarze*r

ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit beispielsweise afrikanischen, karibischen oder afro-US-amerikanischen Vorfahren. Schwarz wird in diesem Zusammenhang immer groß geschrieben, um deutlich zu machen, dass damit keine Hautfarbe beschrieben wird. Schwarz ist vielmehr eine politische Selbstbezeichnung, die gemeinsame Erfahrungen sowie die gesellschaftspolitische Position und die Lebensrealität von Menschen beschreibt, die von Anti-Schwarzem Rassismus betroffen sind.

Weiterführende Begriffe:BPOC People of Color, weiß, Hautfarbe, Afrodeutsche

Token

beschreibt eine*n Vertreter*in einer diskriminierten Gruppe, der*die benutzt wird, um nach außen Vielfalt vorzutäuschen oder diskriminierende Haltungen zu legitimieren. Muss also zum Beispiel auf der Firmenwebsite die einzige Schwarze Mitarbeiterin ganz vorn aufs Teamfoto oder werden Schwarze Schauspieler*innen in Filmen ausschließlich auf Nebenrollen reduziert, fungieren sie als Tokens. In ähnlichen Zusammenhängen ist Deutschland manchmal von »Quotenmigranten«, »-Schwarzen« oder »-frauen« die Rede.

Weiterführende Begriffe:BPOC, People of Color, Rassismus

Weiß gelesen

(engl. White Passing) ist eine Person mit meistens sehr heller Haut (light-skinned) und/oder wenig gelockten Haaren, die Schwarze Eltern oder Großeltern hat, und als weiß, also ohne afrodiasporische Migrationsgeschichte wahrgenommen wird. In ähnlichen Fällen können auch People of Color als weiß gelesen werden. Historisch konnte es große Vorteile bringen, für weiß gehalten zu werden und auch heute noch sind damit Privilegien verbunden (weiße Privilegien). Aber auch Weißgelesene können beispielsweise aufgrund ihrer Schwarzen Familie Rassismus erleben. Teilweise bezeichnen sie sich deshalb ebenfalls als Schwarz, PoC oder nicht-weiß.

Weiterführende Begriffe:BPOC, People of Color, Weiße Privilegien, Race, Hautfarbe

Weiße Fragilität

(engl. »White Fragility«) beschreibt die Reaktion vieler weißer Menschen, wenn Rassismus, ihr Weißsein und die damit verbundenen weißen Privilegien zur Sprache kommen. Dass weiße Menschen in der Gesellschaft besonderen Schutz und Sicherheit genießen, führt laut der Soziologin Robin Di Angelo1 zu einer fehlenden Notwendigkeit und Fähigkeit, sich (selbst-)kritisch mit Rassismus auseinanderzusetzen. Das wiederum hat typische Abwehrmechanismen zur Folge, wie Wut, Angst oder Schuld und Scham, die sich in solchen Situationen äußern.

Weitere Begriffe: ||Schwarz, BPOC, People of Color, Weiße Privilegien, Race, Hautfarbe

Weiße Privilegien

Weiße Privilegien sind gesellschaftliche Vorteile, die damit einhergehen, weiß zu sein, allen voran das Privileg, nicht rassistisch diskriminiert zu werden.

Weiterführende Begriffe: Schwarz, BPOC, People of Color, Race, Hautfarbe

White Savior

(engl. weiße*r Retter*in) wird eine weiße Person genannt, die nicht-weißen Menschen auf eigennützige Weise Hilfe leistet, um sich selbst aufzuwerten. Die oft unbeabsichtigte, aber reale Folge ist eine Abwertung armer, nicht-weißer Menschen. Beispielhaft dafür sind Fotos oder Reiseberichte von Weißen und ihren Begegnungen mit Kindern in Armut. White Saviorism wird häufig bei internationalen Charity-Projekten kritisiert.

Weiterführende Begriffe: Afrika, ||Anti-Schwarzer Rassismus, Weiße Privilegien, BPoC

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